Zum Jahreswechsel sollten sich gesetzlich Krankenversicherte ganz genau anschauen, was ihre Kasse treibt. Der Einheitsbeitrag von 15,5 Prozent ist zum 1. Januar nämlich genauso Geschichte wie der jetzige Sonderbeitrag von 0,9 Prozent. Stattdessen können die Krankenkassen über individuelle Beitragssätze um Kunden buhlen. Bis auf 14,6 Prozent dürfen die Kassen heruntergehen. Sie können den Beitrag gegenüber dem jetzigen Stand aber auch erhöhen.
Die Zeitschrift "Finanztest" hat bei allen Krankenkassen nachgefragt, wie hoch ihre Beiträge ab Januar sein werden. Das Ergebnis: Mindestens 38 Kassen senken zum Jahreswechsel die Beiträge. Einige wenige gehen sogar unter 15 Prozent: die AOK Plus und die AOK Sachsen-Anhalt, die BKK Euregio, die BKK MEM, Metzinger BKK und die BKK Faber-Castell. Die mitgliederstärkste Krankenkasse, die Techniker, liegt bei 15,4 Prozent. Die DAK verlangt 15,5 Prozent, die Barmer GEK hat sich noch nicht geäußert.
Viele Kassen halten sich noch bedeckt
Bei den 59 Kassen, die "Finanztest" ihre Zahlen nannten, reicht die Spanne von 14,6 bis 15,5 Prozent. Bis zum 31. Dezember müssen sich auch die übrigen Kassen erklären. Gut möglich, dass einzelne Anbieter auch den Beitrag erhöhen. In diesem Fall können Versicherte mit Frist von zwei Monaten zum Monatsende wechseln. Wer bis 31. Januar kündigt, kann also schon im April in einer neuen Kasse sein.
Dass sich wechseln lohnen kann, machen schon die bislang bekannt gewordenen Beitragsunterschiede deutlich, wie "Finanztest" vorrechnet: Ein Gutverdiener mit einem Bruttoeinkommen von 4125 Euro kann bis zu 446 Euro im Jahr sparen. Für jemanden, der 2000 Euro brutto verdient, liegt die Differenz bei 216 Euro im Jahr. Allerdings können Kassen, die jetzt den Beitrag senken, ihn auch jederzeit wieder erhöhen.
Ein Auge sollten Versicherte auch auf die Zusatzleistungen ihrer Kasse haben. Um sich Beitragssenkungen leisten zu können, dürften einige Kassen Extras streichen. Die Techniker hat bereits angekündigt, den Zuschuss zur Osteopathie zu kürzen, die BKK Mobil Oil senkt die Barprämie für Gesundheitsmaßnahmen.
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Krankenkassen, die ihren Beitragssatz für 2015 bereits festgelegt haben
Actimonda KK | 15,3 |
AOK Bayern | 15,5 |
AOK Hessen | 15,5 |
AOK Plus | 14,9 |
AOK Sachsen-Anhalt | 14,9 |
Audi BKK | 15,3 |
Bahn BKK | 15,5 |
Bergische KK | 15,2 |
BIG Direkt | 15,3 |
BKK Euregio | 14,6 |
BKK Exklusiv | 15,2 |
BKK Faber-Castell & Partner | 14,95 |
BKK firmus | 15,2 |
BKK Freudenberg | 15,3 |
BKK Gildemeister Seidensticker | 15,3 |
BKK Herford Minden Ravensberg | 15,4 |
BKK MEM | 14,9 |
BKK Pfaff | 15 |
BKK Provita | 15,2 |
BKK Public | 15,5 |
BKK Textilgruppe Hof | 15,5 |
BKK VBU | 15,5 |
BKK VDN | 15 |
BKK Vital | 15,5 |
BKK ZF & Partner | 15,1 |
Bosch BKK | 15,2 |
DAK Gesundheit | 15,5 |
Deutsche BKK | 15,5 |
Energie-BKK | 15,5 |
hkk | 15 |
IKK Brandenburg Berlin | 15,2 |
IKK Nord | 15,5 |
KKH | 15,5 |
Knappschaft | 15,4 |
Metzinger BKK | 14,6 |
mhplus BKK | 15,5 |
Pronova BKK | 15,5 |
R + V BKK | 15,4 |
Salus BKK | 15,1 |
SBK | 15,5 |
Securvita BKK | 15,5 |
SKD BKK | 15,3 |
TK | 15,4 |
Tui BKK | 15,5 |
Vaillant BKK | 15,5 |
WMF BKK | 15,5 |