Zusatzbeiträge steigen stark So teuer ist Ihre Krankenkasse 2025 im Vergleich

Ein Mann der vor den Augen ein großes Gerät zum Augen testen hat
Der Zusatzbeitrag vieler Krankenkassen steigt 2025
© Getty Images
Viele Krankenkassen erhöhen den Zusatzbeitrag – und zwar deutlich. Sehen Sie hier, wie Ihre Kasse 2025 im Vergleich dasteht. Ein Wechsel ist einfacher als viele denken.

Sehr viele gesetzlich Krankenversicherte müssen 2025 mehr bezahlen. Denn zum Jahreswechsel haben die meisten Krankenkassen den Zusatzbeitrag erhöht. Weil die Kosten im Gesundheitswesen steigen, rechnete das Bundesgesundheitsministerium vorab mit einem Anstieg von 0,8 Prozentpunkten. Damit läge kommendes Jahr der Zusatzbeitrag im Schnitt bei 2,5 Prozent. Von Kasse zu Kasse sind die Unterschiede aber erheblich. 

Die im Dezember bekannt gegebenen Erhöhungen zeigen: So manche Kasse langt noch mehr zu. Die Techniker Krankenkasse etwa wird ihren Zusatzbeitrag von 1,2 auf 2,45 Prozent mehr als verdoppeln. Als Grund nennt die mit zwölf Millionen Versicherten größte gesetzliche Kasse – wie andere Kassen auch – erhebliche Mehrausgaben für Behandlungen und Arzneimittel.

Zusatzbeitrag 2025 teilweise verdoppelt

Trotz des saftigen Aufschlags zählt die Techniker Krankenkasse immer noch zu den günstigsten Kassen im Vergleich. Andere Krankenkassen verlangen inzwischen einen Zusatzbeitrag von deutlich mehr als 3 Prozent (siehe Tabelle unten). Die mitgliederstarke Barmer erhöht ihren Zusatzbeitrag 2025 um 1,1 Prozentpunkte auf 3,29 Prozent, bei der DAK geht es ebenfalls 1,1 Punkte hoch auf 2,8 Prozent. Die Mobil Krankenkasse erhöht den Zusatzbeitrag für ihre Versicherten gar um 2,4 Prozentpunkte auf 3,89 Prozent. Besonders teuer ist die Knappschaft mit künftig 4,4 Prozent Zusatzbeitrag (plus 1,7 Prozentpunkte).

Der Zusatzbeitrag wird auf den einheitlichen allgemeinen Beitragssatz von 14,6 Prozent des Bruttolohns aufgeschlagen. Beitrag wie Zusatzbeitrag werden je zur Hälfte von Arbeitgeber und Arbeitnehmer bezahlt. Steigt der Gesamtbeitrag um einen Prozentpunkt, muss ein Beschäftigter mit 4000 Euro Bruttolohn selbst 20 Euro mehr im Monat beziehungsweise 240 Euro mehr im Jahr für seine Krankenkasse zahlen. Bei einem Aufschlag von 1,5 Prozentpunkten wären es entsprechend 360 Euro mehr im Jahr. Bei höheren Einkommen sind die Beitragssteigerungen in absoluten Zahlen noch höher – zumindest bis zur Beitragsbemessungsgrenze von 5513 Euro Bruttoeinkommen im Monat.

Krankenkasse wechseln – so geht's

Angesichts der zahlreichen und deutlichen Erhöhungen des Zusatzbeitrags lohnt sich für Beitragszahler ein Krankenkassenvergleich. Denn ein Wechsel von einer teuren zu einer günstigen Kasse kann – wie oben gezeigt – mehrere Hundert Euro Ersparnis im Jahr bringen. Wenn die Krankenkasse den Zusatzbeitrag erhöht, gilt ein Sonderkündigungsrecht bis zum Ende des Monats, in dem die Kasse den neuen Beitrag erstmals erhebt. Darüber hinaus gibt es jederzeit die reguläre Kündigungsmöglichkeit für alle, die mindestens zwölf Monate bei ihrer alten Kasse versichert waren. Nur bei speziellen Wahltarifen kann die Bindungsfrist länger sein.

Der Wechsel ist inzwischen sehr einfach: Man muss sich lediglich bei der neuen Krankenkasse seiner Wahl anmelden, diese übernimmt dann die Kündigung und leitet den Wechsel ein. Wer sichergehen will, dass die Kündigung zum Monatsende klappt, darf nicht bis zum letzten Tag warten. Die Kündigung wird erst wirksam, wenn die neue Kasse die alte über den Wechsel informiert, ein paar Tage Bearbeitungszeit sollten Versicherte einkalkulieren. Nach der Kündigung ist man noch zwei volle Monate bei der alten Kasse versichert. Eine Kündigung im Januar würde also bedeuten, dass man ab 1. April bei der neuen Kasse ist. 

Die folgenden Tabellen zeigen alte und neue Zusatzbeiträge für jede Kasse.

Tabelle: Bundesweit geöffnete Krankenkassen

KrankenkasseZusatzbeitrag 2024 (in %)Zusatzbeitrag 2025 (in %)
BKK firmus0,91,84
HKK0,982,19
Audi BKK1,02,4
Techniker Krankenkasse1,22,45
HEK1,32,5
R+V BKK1,42,96
Mobil Krankenkasse1,493,89
BKK Pro Vita1,492,89
BKK Linde1,52,5
TUI BKK1,52,5
BKK VerbundPlus1,552,85
Energie-BKK1,592,98
Salus BKK1,592,99
WMF BKK1,62,45
BIG direkt gesund1,653,39
Debeka BKK1,693,25
Novitas BKK1,72,98
SBK1,72,9
DAK-Gesundheit1,72,8
Barmer2,193,29
IKK classic2,193,4
Securvita2,23,2
Die Continentale BKK2,23,33
IKK gesund plus2,393,39
Pronova BKK2,43,2
Vivida BKK2,493,79
Heimat Krankenkasse2,53,1
MKK – meine Krankenkasse2,53,5
Bertelsmann BKK2,53,2
IKK – Die Innovationskasse3,13,1
BKK 243,253,25
Viactiv Krankenkasse3,273,27
KKH Kaufmännische Krankenkasse3,283,78
Bahn BKK3,43,4
BKK Gildemeister Seidensticker3,43,4
BKK Pfalz3,93,9
Knappschaft2,74,4

Quelle: krankenkassen.de; Stand 2.1.2025

 

Tabelle: Regional geöffnete Krankenkassen

KrankenkasseZusatzbeitrag 2024 (in %)Zusatzbeitrag 2025 (in %)
BKK Faber-Castell & Partner1,12,18
BKK SBH1,292,44
BKK Public1,32,3
AOK Sachsen-Anhalt1,32,5
AOK Bremen und Bremerhaven1,382,49
SKD BKK1,492,48
BKK Freudenberg1,52,49
AOK Niedersachsen1,52,7
Bosch BKK1,52,68
BKK Technoform1,52,49
BKK Akzo Nobel1,653,39
AOK Bayern1,582,69
BKK Melitta HMR1,63,5
AOK Baden-Württemberg1,62,6
AOK Hessen1,62,49
IKK Südwest1,653,25
BKK Euregio1,793,39
AOK Plus1,83,1
BKK Pfaff1,82,78
AOK Rheinland-Pfalz/Saarland1,82,47
BKK Werra-Meissner1,83,39
AOK Nordwest1,892,79
IKK Brandenburg und Berlin1,993,1
Die Bergische1,992,95
BKK exklusiv1,992,39
BKK ZF & Partner2,13,4
AOK Rheinland/Hamburg2,22,99
BKK Herkules2,393,48
BKK Dürrkopp Adler2,553,88
Mhplus Krankenkasse2,562,56
BKK Diakonie2,693,8
AOK Nordost2,73,5
BKK Scheufelen2,752,75
BKK Wirtschaft und Finanzen2,992,99
BKK VDN3,193,19

Quelle: krankenkassen.de; Stand 2.1.2025

Der Artikel erschien erstmals am 19.12.24 und wurde nach Bekanntgabe weiterer Beitragserhöhungen aktualisiert.

Mehr zum Thema