Taylor Swift schreibt Songs, Margot Robbie schafft Filmmomente und Venus Williams spielt gut Tennis. Kim Kardashian ist nur berühmt fürs Berühmtsein. Wie funktioniert das?
Für die allermeisten Mainstream-Influencer gilt, dass sie nicht durch ein besonderes Talent berühmt geworden sind. Sie haben es geschafft, eine Community aufzubauen, indem sie ihr angeblich wahres Ich der Öffentlichkeit präsentieren. Der Unterschied zu den meisten Influencern besteht nur darin, dass Kim Kardashian nie das Mädchen von nebenan gemimt hat.
Sie war die Erste, die alle sozialen Netzwerke radikal mit Selfies geflutet hat. Inwiefern hat das unseren Umgang mit uns selbst und den Medien verändert?
Kardashian war die Vorreiterin einer neuen Bildsprache. Nicht nur das Selfie ist eine Erfindung der 2010er-Jahre, die mittlerweile milliardenfach am Tag nachgeahmt wird. Die Influencer haben die Art und Weise, wie Menschen sich selbst sehen und inszenieren, auf den Kopf gestellt: Während früher nie jemand auf die Idee gekommen wäre, sein Essen auf der Straße herumzuzeigen, ist es heutzutage völlig normal, dass man sich dabei fotografieren lässt, wie man eine Healthy Bowl isst, die bereits vom Restaurant als "instagrammable" konzipiert worden ist. Fast jeder junge Mensch übernimmt die Bildsprache der Influencer – oftmals zwar ironisch, aber dennoch mit denselben Posen und Filtern.