Wenn man die Grenze zur Volljährigkeit überschreitet, ist das gemeinhin ein Anlass zum Feiern. So sah es auch Gaby Scanlon aus dem Dörfchen Heysham in der englischen Grafschaft Lancashire. Im örtlichen Pub “Oscar’s Wine Bar“ bestellte sie zu ihrem Ehrentag im Oktober 2012 einen speziellen Kräuterschnaps namens “Nitro-Jägermeister“.
Die Cocktail-Kreation wurde der Jubilarin allerdings schnell zum Verhängnis: Vier Sekunden nach dem Verzehr begann sie über einen stechenden Schmerz in der Bauchgegend zu klagen, Rauch trat ihr aus Mund und Nase. Ihr Magen hatte sich schlagartig ausgedehnt.
Zuvor hatte die junge Frau sich noch beim Barkeeper rückversichert, ob man den Drink ohne Probleme trinken könne, während er noch dampft. Das Besondere an dieser Shot-Variation ist, dass der Alkohol mit bis zu -196 Grad Celsius kaltem Flüssig-Stickstoff serviert wird. So kommt der eindrucksvolle Rauch-Effekt zustande.
Drink durchlöcherte Eingeweide - Bar muss Schmerzensgeld zahlen
Weil die Beschwerden immer stärker wurden, entschied Scanlon kurze Zeit später, sich im nächstgelegenen Krankenhaus untersuchen zu lassen. Eine durchgeführte Computertomografie brachte dann die Erkenntnis, dass sie den kalten Mode-Drink zu früh zu sich genommen hatte. Die austretenden Gase hatten anschließend ihren Magen und Teiles ihres Darms perforiert. Die Ärzte sahen sich gezwungen, die verletzten Innereien operativ zu entfernen.
Die heute 20-Jährige klagte daraufhin gegen den Pub-Betreiber, weil sie bis zum heutigen Tag unter "qualvollen Schmerzen" leide, die sie sogar hinderten,einen Vollzeit-Job ausfüllen zu können, so ihre Anwältin. Die Klägerin bekam nun ein Schmerzensgeld in Höhe von 100.000 Pfund (umgerechnet etwa 136.000 Euro) zugesprochen. Der Mitarbeiter der Bar habe die Sicherheitsvorschriften verletzt und die Kundin unsachgemäß beraten, urteilte das zuständige Gericht.