Duterte auf den Philippinen Präsident setzt Kopfgeld auf Drogendealer aus

Er wolle alle Kleinkriminellen "umbringen", hatte der künftige Präsident der Philippinen getönt. Nun lässt Rodrigo Duterte seinen Worten Taten folgen. Er hat ein Kopfgeld auf Drogenhändler ausgesetzt - "tot oder lebendig".

Der umstrittene künftige Präsident der Philippinen hat Kopfgelder auf Drogenhändler ausgesetzt. "Der Befehl lautet: tot oder lebendig", sagte Rodrigo Duterte bei einer Pressekonferenz. Er lobte für die Festnahme oder Tötung eines einfachen Dealers umgerechnet knapp 1000 Euro aus. Für einen "Aufseher" oder "Organisator" soll es rund 19.000 Euro geben, für einen Drogenboss knapp 58.000 Euro.

Duterte hatte den mehr als 100 Millionen Philippinern bereits im Wahlkampf versprochen, innerhalb von sechs Monaten "aufzuräumen": Kleinkriminelle wolle er "alle umbringen" - und meinte vor allem die Rauschgifthändler. Wer nicht verschwinde, sei in Lebensgefahr. Den kurzen Prozess mit Kriminellen handhabt der Bürgermeister in seiner Heimatstadt Davao seit vielen Jahren: Dort sind in den vergangenen 18 Jahren mehr als 1400 Menschen umgebracht worden, ohne das je jemand dafür zur Rechenschaft gezogen wurde. Menschenrechtler machen Killerbanden dafür verantwortlich, die nach ihrer Überzeugung mit Einverständnis des Bürgermeisters agieren.

Duterte gibt auch Kabinett bekannt

Bei der Konferenz gab Duterte auch einen Großteil seines Kabinetts bekannt. Unter den mehr als 30 Namen war auch der eines Anführers eines Aufstands gegen die damalige Präsidentin Gloria Arroyo vor neun Jahren. Zugleich standen auch mehrere frühere Verbündete Arroyos auf der Kabinettsliste.

Duterte war am Montag seiner feierlichen Proklamierung als Wahlsieger in der Hauptstadt Manila fern geblieben und im 1000 Kilometer südlich gelegenen Davao geblieben. Er tritt sein Amt am 30. Juni an.

DPA
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