Dass Elon Musk Fake-Profilen und Bots auf Twitter den Kampf angesagt hat, ist bekannt. Bevor der Tech-Milliardär die Plattform kaufte, versuchte er mit diversen Schätzungen der Anzahl "unechter" Nutzer noch, den Preis zu drücken. Denn nur echte Menschen sind emüfänglich für Werbung und deshalb interessant für seine Werbekunden, die Anzeigen auf Twitter schalten. Nun geht Musk einen weiteren Schritt, um Fakes den Kampf anzusagen.
Sein Zorn gilt vor allem sogenannten Bot-Netzwerken – Gruppen, die mithilfe entsprechender Technik schnell eine große Menge neuer Accounts aus dem Boden stampfen können. Solche Bot-Accounts werden dann mit Inhalten nach Wahl, oft politischer Natur, gefüttert, retweeten sich gegenseitig und verschaffen so den entsprechenden Botschaften eine große Reichweite, obwohl oft nur wenige echte Menschen dahinterstecken. Netz-Sicherheitsexperte Steven Tey erklärt erste Schritte, mit denen Twitter gegen solche Netzwerke vorgeht: "Die Folgen-zu-Follower-Ratio gewinnt an Bedeutung. Und 'Twitter Blue'-Abonnenten werden vom Algorithmus bevorzugt."
Elon Musk will Bot-Netzwerke stoppen
Andere IT-Experten wiesen darauf hin, dass solche Bot-Netzwerke auch durch massenhaftes Melden von legalen Accounts für deren Sperrung sorgen könnten, oder durch das Teilen von sogenannten "Blocklisten", auf denen angeblich verwerfliche Accounts aufgelistet werden, normale Nutzer dazu bewegen können, diese Konten zu blockieren. Twitter-Eigner Elon Musk sieht das Problem und zerbricht sich seinerseits den Kopf darüber.
"Wer steckt hinter solchen Bot-Netzwerken?", twittert er. "Eine Million Dollar Kopfgeld für denjenigen, der die Täter zur Verurteilung bringt." So leicht dürfte die Jagd auf die Bots sich aber nicht gestalten: Die Hintermänner dürften mit zwielichtigen Aufträgen aus Politik und Wirtschaft vermutlich deutlich mehr verdienen als die angebotene eine Million, so dass kaum jemand aus den inneren Zirkeln plaudern wird. Zudem befinden sie sich oft in schwer zugänglichen Ländern wie Russland oder gar Nordkorea. Bisher jedenfalls hat niemand ein wirkliches Gegenmittel gegen die stets nachwuchernden Fake-Accounts gefunden.
Quellen: Unilad, Twitter