Taxi-Farbe RAL 1015 hat ausgedient

Hellelfenbein - ein mehr als schmeichelhafter Name für den herrlich hässlichen Farbton RAL 1015. Den meisten Taxifahrern war die Farbe ihrer Fahrzeuge längst ein Dorn im Auge.

Hellelfenbein - ein mehr als schmeichelhafter Name für den herrlich hässlichen Farbton RAL 1015. Den meisten Taxifahrern war die Farbe ihrer Fahrzeuge längst ein Dorn im Auge. "Hellelfebein verursacht beim Wiederverkauf einen Wertverlust, der je nach Laufzeit der Taxen zwischen 1.000 und 5.000 Euro liegt", erklärte der Taxiverband Deutschland (TVD). Die Anhänger des traditionellen Looks fürchteten dagegen um den Wiedererkennungswert.

Entscheidung der Länder

Inzwischen hat der Bundesrat entschieden. Die Farbe der deutschen Taxen bleibt grundsätzlich Hellelfenbein. Eine Niederlage für den TVD? Von Wegen. Grundsätzlich heißt nicht zwangsläufig. Statt dessen sollen zukünftig Länder oder sogar Landkreise entscheiden, in welchen Farben die Taxen in dem Gebiet angepinselt werden dürfen.

Mehr Werbung

Für einen freien Taxiunternehmer heißt das ganz konkret, dass er in Zukunft alle seiner Taxen rosa anstreichen darf, wenn die Farbe von der zuständigen Behörde genehmigt wird. Weiter dürfen Taxiunternehmen künftig selbst entscheiden, ob sie ihre Fahrzeuge mit Werbung zukleistern möchten. Bislang durfte nur auf den seitlichen Türflächen Eigen- und Fremdwerbung angebracht werden. Bleiben soll allerdings das Verbot politischer und religiöser Werbung. Entfallen soll dagegen die Pflicht, Nichtrauchertaxis speziell zu kennzeichnen.

Für den Vorstandsvorsitzenden des Taxiverbands Deutschland, Peter Kristan, ist die Sache so klar wie die Ergebnisse der verbandseigenen Umfragen: "Die meisten Taxifahrer werden zu anderen Farben wechseln." Und die Fahrgäste würden weiter erkennen, welches Auto ein Taxi ist und welches nicht.

Es sei ohnehin so, dass 90 Prozent der Fahrgäste an Taxiständen in die Wagen einstiegen oder einen bestellten. Eine Liberalisierung sei dringend geboten. Bis auf Portugal gebe es in ganz Europa keine Vorschrift für eine einheitliche Taxifarbe.

Jochen Knecht