Selbstmord David Carradine erhängt sich in Hotelzimmer

Als David Carradine am Mittwochabend nicht zu einem Essen in Bangkok erschien, ahnten die Kollegen noch nichts Böses. Doch am nächsten Morgen machte ein Zimmermädchen des Hotels, in dem der amerikanische Schauspieler wohnte, eine grausige Entdeckung: Carradine hatte sich erhängt.

Der amerikanische Film- und Fernsehschauspieler David Carradine ist am Donnerstag erhängt in einer Hotelsuite in Bangkok gefunden worden. Nach einem Bericht des Online-Nachrichtendienstes "The Nation" geht die Polizei von Selbstmord aus. Ein Sprecher der US-Botschaft in der thailändischen Hauptstadt bestätigte lediglich, Carradine sei am Mittwochabend oder am Donnerstagmorgen gestorben. Mit Rücksicht auf seine Familie würden zunächst keine weiteren Einzelheiten bekanntgegeben.

Der 72 Jahre alte Mime, der unter anderem im TV-Mehrteiler "Fackeln im Sturm" mitgespielt hat und in der Rolle des Kwai Chang Caine in den 70er-Jahren mit der Fernsehserie "Kung Fu" Berühmtheit erlangte, hatte im Kino zuletzt in Quentin Tarantinos Zweiteiler "Kill Bill" als Gegenspieler von Uma Thurmann eine herausragende Rolle. Carradine spielte in mehr als 100 Filmen mit. Im Mai sagte er in einem TV-Interview, er sei als Schauspieler vom deutschen Kinohelden Curd Jürgens geprägt worden. "Des Teufels General" habe er "bestimmt acht- bis zehnmal hintereinander" gesehen. Zuletzt war Carradine in "Crank 2: High Voltage" im Kino zu sehen.

Bisher keine Hinweise auf ein Motiv

Carradine hielt sich seit dem vergangenen Dienstag zu Dreharbeiten in Bangkok auf. Am Mittwochabend war er nicht zu einem Abendessen mit Kollegen erschienen, die ihn auch telefonisch nicht erreichen konnten. Am Donnerstagmorgen schließlich fand ihn eine Hotelangestellte beim Aufräumen des Zimmers. Laut "The Nation" ergaben die polizeilichen Ermittlungen, dass er sich mit einer Gardinenkordel erhängt hatte. Über ein Motiv für den Selbstmord ist bisher nichts bekannt.

David Carradine, am 8. Dezember 1936 in Hollywood geboren, stammte aus einer großen Darstellerfamilie. Nach einer bewegten Jugendzeit - er "sammelte" nach eigenem Bekunden Jugendstrafen - fand er Anfang der 60er-Jahre zur Schauspielerei. Für das Kino arbeitete er mit erstklassigen Regisseuren wie Ingmar Bergman, Martin Scorsese und Hal Ashby zusammen. Auch im Fernsehen hatte er nach "Kung Fu" noch einmal größeren Erfolg. Im mehrteiligen Bürgerkriegs-Epos "Fackeln im Sturm" war er in den 80er-Jahren als Bösewicht Justin LaMotte zu sehen.

AP · DPA
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