Autohersteller Tesla legt Cybertruck-Produktion tagelang lahm

Tesla Cybertruck
Der Tesla Cybertruck ist und bleibt ein Hingucker – doch die Nachfrage scheint zu sinken
© Levine-Roberts / Imago Images
Es scheint, als sei die Nachfrage nach dem Tesla Cybertruck rückläufig. Beschäftige der Fabrik in Texas seien aufgefordert worden, tagelang nicht zur Arbeit zu kommen.

Noch bevor der erste Tesla Cybertruck vom Band lief, freute sich Elon Musk über siebenstellige Vorbestellungen. Der Edelstahl-Pickup, so schien es, könnte trotz aller Unkenrufe zum Hit werden. Die Realität sieht offenbar anders aus.

Wie der "Business Insider" berichtet, habe das Unternehmen seinen Beschäftigten in Austin, Texas, mitgeteilt, dass es die Produktion drei Tage lang einstellen werde. Zitat: "Am Dienstag, Mittwoch und Donnerstag dieser Woche (3. bis 5. Dezember) brauchen Sie nicht zur Arbeit zu erscheinen". Am Freitag solle die Produktion wie gewohnt weitergehen.

Aus der Mitteilung des Unternehmens geht allerdings nicht hervor, warum die Arbeiter – immerhin bei voller Bezahlung – nicht anrücken sollen. Wie üblich wollte Tesla die Vorgänge nicht kommentieren.

Tesla-Mitarbeiter klagen über Probleme mit Schichtplan

Gegenüber "Business Insider" sagten einige Betroffene, es gebe schon seit Mitte Oktober Probleme mit den Schichten. Immer wieder seien nach Hause geschickt worden, hätten Hilfsarbeiten durchführen müssen oder spontane Trainings absolvieren sollen.

Die aktuelle Verkaufsstrategie von Tesla zeigt auch, dass es mit der Nachfrage möglicherweise bergab geht. Immer wieder gibt es – trotz der angeblich massiven Vorbestellungen – verfügbare Neufahrzeuge am Markt. Gleichzeitig startete Tesla Leasingangebote für das Fahrzeug.

Es gibt mehrere Gründe, warum der Cybertruck es schwer haben könnte. Die ungewohnte Optik – an die man sich live erstaunlich schnell gewöhnt – dürfte nicht einmal der wichtigste Faktor sein.

Cybertruck von Problemen geplagt

Seit der Cybertruck ausgeliefert wird, war das Fahrzeug in zahlreiche Rückrufe verwickelt und musste immer wieder in die Werkstatt. Die Fehler, mit denen sich etwa Halter in einem spezialisierten Forum zu Wort melden, sind vielfältig: Vom losen Beschleunigungspedal bis zu defekten Scheibenwischermotoren ist alles dabei.

Zuletzt beschwerte sich ein Käufer, dass ihm die Auslieferung kurzfristig abgesagt worden sei, da Tesla kurz vor der Übergabe festgestellt habe, dass der Wagen nicht anspringt. Das berichteten Fachmagazine wie "Autoevolution".

Schaut man sich aber die Kommentare auf Seiten wie "Electrek" an, könnte der Grund für die sinkende Nachfrage bei Tesla auch der Chef höchstselbst sein. Immer wieder gibt es Berichte, dass Privatpersonen oder ganze Firmen nicht mehr mit Tesla in Verbindung gebracht werden wollen, da die Marke untrennbar mit Elon Musk verwoben sei. 

Der Kauf eines seiner Autos, so die Befürchtung, könnte als Unterstützung für die politische Radikalisierung Musks gewertet werden. In den USA kleben deshalb immer wieder Aufkleber auf bereits gekauften Teslas, auf denen beispielsweise steht: "Ich habe diesen Wagen gekauft, bevor Elon verrückt wurde".