Legenden Sieben populäre Irrtümer über den Käfer

Um jemanden, der solange im Geschäft ist wie der Käfer, ranken sich gerne Legenden. Auch der "Buckel-Porsche" muss daher kleine Korrekturen im Geschichtsbuch über sich ergehen lassen.

Nummer Eins

Es gab den Käfer auch schon unter den Nazis.

-> Ja, aber nur auf dem Papier der Ansparverträge. Ausgeliefert wurde bis Kriegsbeginn kein einziger.

Nummer Zwei

Der Käfer war der Motor des deutschen Wirtschaftswunders.

-> Die Autoindustrie insgesamt spielte eine wichtige Rolle, also auch der Käfer. Noch wichtiger für die Wirtschaft der Zeit waren allerdings Bau- und Stahlindustrie.

Nummer Drei

Der Käfer war das billigste Auto der Nachkriegszeit.

-> Er war Mittelklasse, kostete rund 4000 Mark. Deutlich billiger waren u.a. der Lloyd, die Isetta, das Goggomobil und der Messerschmitt Kabinenroller (auch bekannt als "Schneewittchensarg").

Nummer Vier

Der Käfer hatte seinen Namen von Anbeginn an.

-> Falsch. Der Spitzname "Beetle" wurde in den USA geprägt und setzte sich erst um die Mitte der 60er in Deutschland durch.

Nummer Fünf

Der Käfer war unerreicht zuverlässig.

-> Nur im Vergleich zur damaligen Konkurrenz. Heutige Autos wie der Toyota Corolla sind viel pannenresistenter. Käferfahrer "erfuhren" die zahlreichen Macken. VW-Chef Nordhoff: "Der Käfer hat mehr Fehler als ein Hund Flöhe".

Nummer Sechs

Der Käfer erreichte unglaubliche Kilometerleistungen.

-> Nicht nach heutigen Standards. Schon bei 100 000 Kilometern bekamen Käfer-Käufer eine goldene Uhr als Anerkennung für diesen "Marathon".

Nummer Sieben

Der Käfer war ein klassenloses Vehikel.

-> Jein. Wer etwas darstellen wollte in der Zeit des Käfers, fuhr Nobelmarken wie Mercedes, protzige Schiffe wie den Opel Diplomat oder chromblitzende US-Boliden.