Keine Bange: "City of Villains" ist als eigenständiges Spiel konzipiert, für das weder der Vorgänger noch monatelanges Training benötigt wird. Sinnvoll ist es aber durchaus, beide Spiele zu besitzen, da viele Features von "City of Villains" auch in "City of Heroes" genutzt werden können - beispielsweise die geheime Basis, die als Treffpunkt für die Helden- oder Schurkengruppe dient und auch in speziellen Player-vs-Player-Missionen angegriffen werden kann. Keine Bange: Wer beide Games spielen will, muss nur eine Abogebühr (13 Euro im Monat) entrichten.
Die Gestaltung des Alter Egos ist ähnlich umfangreich geraten wie in "City of Heroes". Weil man aber als Schurke ohnehin schlechte Karten bei Schönheitswettbewerben hat, bieten Details wie Totenköpfe auf dem Cape oder Narben im Gesicht die Möglichkeit, seinen Finsterling schrecklich schön zu entstellen.
Den größten Anreiz stellen jedoch die fünf neuen Charakterklassen dar: Während der Berserker und sein hinterhältiger Kollege, der (übermächtige) Stalker, für den Nahkampf zuständig sind, machen Vernichter ihren Gegnern aus der Ferne das Leben schwer. Wer sich die virtuellen Finger nicht schmutzig machen will, übernimmt als Dominator kurzerhand die Kontrolle über seinen Gegner - oder verlässt sich völlig auf die Dienste anderer und wird zum Mastermind. Diese Klasse lässt Untergebene wie Zombies, Roboter oder Ninjas für sich kämpfen und beobachtet das Geschehen aus sicherer Entfernung.
Bevor jedoch der Superschurke in spe seine große Verbrechenskarriere beginnen kann, muss natürlich zuerst das Handwerkszeug erlernt werden. Stilecht passiert das bei einem Gefängnisausbruch, von dem man direkt auf die Rogue Isles flüchtet, ein Paradies für Gangster. Die Missionen werden dabei ähnlich wie bei "City of Heroes" über Kontakte angewählt oder - eine weitere Neuerung - über die Zeitung ausgesucht, die über lukrative Einbrüche oder die Machenschaften der Konkurrenz informiert.
Leider gibt es nur noch einen einzigen Storypfad, bei dem es im Grunde egal ist, mit welcher Charakterklasse er durchgespielt wird. Auch sind die Missionen wie schon beim Vorgänger für absolute Profizocker wohl etwas zu einfach und abwechslungsarm gestrickt - was aber zweitranging ist, stehen doch klar die spannenden "Player-vs-Player"-Duelle im Mittelpunkt des Games.
City of Villains
Hersteller/Vertrieb | Cryptic Studios/Flashpoint |
Genre | Online |
Plattform | PC |
Preis | ca. 45 Euro |
Altersfreigabe | ab 12 Jahren |
Fazit: "City of Villains" ist ein würdiger Ableger von "City of Heroes" und wird sicherlich allen gefallen, die schon am Original ihren Spaß hatten, wenngleich sich technisch nicht allzu viel getan hat.