"Conflict: Denied Ops" Nimm Zwei!

Gemeinsame Konflikt-Lösung liegt schwer im Trend: Wie so viele andere Konkurrenten besitzt auch "Denied Ops" einen spannenden Coop-Modus, patzt aber an anderer Stelle.

Im Mittelpunkt der PC-, PS3- und Xbox-360-Ballerei stehen mit Lincoln Graves und Reggie Lang zwei sich permanent kabbelnde Mitglieder der ultrageheimen CIA-Einheit Special Activities Division (SAD). Ihre Aufgabe ist alles andere als einfach - aber schrecklich einfallslos: Sie sollen einem übergeschnappten Diktator das Handwerk legen, der sich nicht nur damit begnügt, den USA den Ölhahn zuzudrehen, sondern auch noch mit dem Einsatz von Atomwaffen droht.

Um die Gefahr abzuwenden, müssen die beiden Charaktere eng zusammenarbeiten. Auf das Spiel gemünzt bedeutet das, dass der Solo-Gamer jederzeit die Kontrolle über einen der beiden Soldaten übernehmen kann. Zudem sorgt das intuitive Befehlssystem dafür, dass der vom Computer gesteuerte Kompagnon nicht zum Klotz am Bein wird. Die Spanne der Befehle umfasst unter anderem Vorrücken, Position halten und Ziel ausschalten.

Graves ist der Scharfschütze des Teams und somit im Besitz eines Präzisionsgewehrs mit hoher Reichweite. Lang schleppt hingegen ein schweres Maschinengewehr herum, was ihn für den Nahkampf prädestiniert. Diese Standardwaffen lassen sich im Verlauf des etwa zehnstündigen Anti-Terror-Feldzuges upgraden. So wird etwa aus dem MG zusätzlich ein Granatwerfer, mit dem sich feindliche Fahrzeuge und Hubschrauber sowie gegnerische Stellungen prima aufs Korn nehmen lassen. Die laut Publisher Eidos "völlig zerstörbare" Umgebung beschränkt sich jedoch meist auf lose Steinmauern, Pappwände und explodierende Fässer ...

Nach der Trainingsmission, die völljährige Zocker nach Venezuela führt, stehen Ausflüge nach Russland (Kola-Halbinsel und Sibirien) sowie Ruanda auf dem Programm. Die Optik der ausgedehnten Schauplätze kann trotz eines nicht zu verachtenden Hardware-Hungers mit der Konkurrenz, allen voran mit "Call of Duty 4", nicht mithalten. Verwaschene Texturen, der ungeschickte Einsatz von Unschärfeeffekten und die üppigen Ladezeiten auf den Konsolen sorgen recht schnell für Ernüchterung.

Trotz des stellenweise peinlich-dämlichen Verhaltens der Gegner ist "Denied Ops" kein Spaziergang. Die bösen Jungs treten fast immer im Pulk auf und schlucken unglaublich viel Blei, ehe sie aus den Latschen kippen. Immerhin: Geht einer der beiden Protagonisten zu Boden, kann der andere ihn innerhalb einer bestimmten Zeitspanne mit einer Adrenalinspritze wieder aufpäppeln. Weit weniger gefährlich als die direkte Konfrontation: Ausfahrten mit Panzern, Luftkissenbooten und anderen Vehikeln ...

Conflict: Denied Ops

Hersteller/Vertrieb

Pivotal Games/Eidos

Genre

Action

Plattform

PC, PlayStation3, Xbox 360

Preis

ca. 50 bis 70 Euro

Altersfreigabe

ab 18 Jahren

Was den neuen "Conflict"-Ableger letztlich doch noch vor niederen Wertungsregionen bewahrt, ist sein Coop-Modus, in dem sich die gesamte Kampagne auch zu zweit bestreiten lässt - was ungleich mehr Spaß macht, da die taktischen Optionen um ein Vielfaches größer sind. In den wenigen Multiplayer-Varianten erwartet volljährige Action-Fans indes das genaue Gegenteil: hirnloses Ballern. Seltsam ist jedoch, dass Käufer der deutschen Version nicht gegen Gamer antreten können, die eine anderssprachige Variante des Spiels besitzen.

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Artur Hoffmann/Teleschau

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