In der Introsequenz erfährt der Spieler, dass die Nazis am Geheimprojekt "Götterdämmerung", sprich, an der Atombombe arbeiten. Die alliierten Streitkräfte können das natürlich nicht zulassen und schicken drei Elite-Soldaten in den Kampf, die den regulären Truppen unterstützend zur Seite stehen. Taggert ist Spezialist für verdeckte Operationen (Ausstattung: Sten und Messer), Ross ist ein Kommandosoldat (Maschinengewehr und Pistole) und Blackbull ein Scharfschütze (Präzisionsgewehr und Pistole). Insgesamt kämpft sich das Trio durch 13 Missionen, die in vier Kapitel unterteilt sind.
Darüber hinaus beherrschen die Jungs bestimmte Spezialfähigkeiten: Der eine knackt Schlösser, der andere klettert an Seilen hoch. Eigentlich eine gute Idee: Vor fast jedem Level kann der Spieler auswählen, mit welchem Charakter er in die Schlacht ziehen will. Ausnahmen stellen jene Missionen dar, in denen spezielle Aufgaben wie das Infiltrieren einer Festung erledigt werden müssen. Sinn und Zweck ist es, den Gamer dazu zu bringen, die Missionen mehrmals in Angriff zu nehmen. Doch angesichts der negativen Aspekte macht nicht einmal der erste Durchgang Spaß.
Die Liste der kleinen Nicklichkeiten und großen Macken ist lang - angefangen bei A wie Animationen. Von einem Gewehrschuss getroffene Gegner heben regelrecht vom Boden ab, als hatten sie einen Klitschko-Schwinger eingesteckt. Aber auch die Künstliche Intelligenz erweist sich als erschreckend doof. Der Spieler kann problemlos um Feindsoldaten herumlaufen kann, ohne getroffen zu werden. Die Spielmechanik folgt hier dicht auf. Die Gegner stecken mehrere Körpertreffer locker weg, legen sich aber nach nur einem Messerstich flach, sodass Taggert fast nie zur Knarre greifen muss.
Hour of Victory
Hersteller/Vertrieb | N-Fusion/Midway |
Genre | Action |
Plattform | Xbox 360 |
Preis | ca. 55 Euro |
Altersfreigabe | ab 18 Jahren |
Zwiespältige Gefühle hinterlässt auch die technische Umsetzung. Zwar ist die 3-D-Grafik durch die leistungsstarke "Unreal Engine 3.0" recht ansehnlich geraten, die Sounduntermalung erweist sich jedoch als Rohrkrepierer. Explosionen klingen wie Schüsse, was gerade bei den beiden Panzer-Missionen extrem negativ auffällt. Auch online werden Xbox-360-Besitzer nicht glücklich: Der Multiplayermodus umfasst lediglich drei Spielvarianten. So wird "Hour of Victory" letztlich zur bitteren Niederlage.