Schneetreiben über der Eiswüste des Planeten Hoth. Darth Vader hat die Basis der Rebellen auf dem kalten Planeten aufgespürt. Ich hocke mit den Widerständlern im Schützengraben und blicke durch das Fernglas. Riesige "Walker" der Imperialen Streitkräfte stampfen wie Dinosaurier auf unsere Linie zu. Dazwischen die Sturmtruppen des dunklen Lords. Die ersten Laserstrahlen jagen über das Eis. Die Truppen können wir aufhalten, die rund dreißig Meter hohen Kampfkolosse nicht. Da faucht ein Schneegleiter der Rebellen über unsere Köpfe hinweg. Es ist Luke Skywalker! Wie im Film umkreist er die "Walker", bringt sie mit einem Drahtseil ins Straucheln und schließlich zu Fall.
Authentisches Star-Wars-Feeling
Fans der Krieg-der-Sterne-Saga werden im Videospiel "Star Wars: Battlefront" von Lucas Arts solche Szenen aus einen der Filme häufig wieder finden. Nun allerdings mittendrin aus der Ich-Perspektiv eines virtuellen Alter-Ego und nicht bloß als Kinozuschauer. Die Entwickler verpassten dem Star-Wars-Gefühl durch die Original-Stimmen, Soundeffekte und der Musik aus den Filmen den letzten Schliff. Auch optisch braucht sich das Spiel nicht zu verstecken, die Spielwelten wurde mit viel Liebe zum Detail gestaltet.
PC-Spieler brauchen Rechenpower
Für die volle Bildpracht benötigen PC-Spieler jedoch einen schnellen PC mit mindestens 2,8 Gigahertz Prozessorleistung beziehungsweise einen Athlon XP 2800+ sowie einer aktuellen Grafikkarte. Solche Probleme haben Besitzer der Spielekonsolen X-Box und Playstation2 nicht. Der US-Spieleverlag Activision vertreibt "Battlefront" für alle drei Plattformen.
Lucas Arts, das Softwareunternehmen von Star-Wars-Erfinder George Lucas, leitet bereits seit elf Jahren Videospiele aus seinem berühmten Film-Reihe ab. 25 verschiedene Star-Wars-Spiele sind bisher erschienen. Nach simulierten Weltraumgefechten, Rollenspielen und Heldengeschichten gingen die Entwickler mit "Battlefront" das Thema "Krieg der Sterne" erstmals anders an.
Großgruppendynamik
"Battlefront" gehört zu den so genannten Massiven-Mehrspieler-Spielen. Über das Internet oder im Netzwerk können auf dem PC bis zu 50 Spieler und auf den Konsolen bis zu 24 Personen gegeneinander antreten und die großen Schlachten der Weltraum-Saga austragen. Die Schauplätze kommen aus den ersten drei "Star Wars"-Filmen, den beiden zuletzt gezeigten Folgen, die die Vorgeschichte um Darth Vader erzählen, sowie aus dem noch nicht veröffentlichten sechsten und abschließenden Film.
Wiedergeburt an Flaggenpunkten
Im Spiel hat jede Partei eine bestimmte Anzahl von Punkten. "Fällt" ein Spieler wird seinem Team ein Zähler abgezogen. Hat ein Team keine Punkte mehr, verliert es. Egal ob auf dem Waldplaneten Endor, der Wolkenstadt Bespin oder den grünen Hügeln von Naboo: Jede Gruppe kämpft um so genannte Flaggenpunkte auf der Karte. Nur an diesen Stationen können die Spieler nach ihrem virtuellen Ableben wieder in das Spiel einsteigen. Hat eine Gruppe alle Punkte besetzt, ist das Spiel vorbei.
Star Wars: Battlefront
Hersteller/Vertrieb | Lucas Arts/Activision |
Genre | Action/Massive- Multiplayer |
Plattform | PC, Xbox, PS2 |
Preis | 40 Euro (PC), 55 Euro (PS2, Xbox) |
Altersfreigabe | ab 16 Jahren |
Ausgesprochen innovativ ist Lucas Arts mit dem zumindest für Star Wars ungewöhnlichen Spielkonzept nicht. Die Amerikaner kopierten das Konzept des erfolgreichen Multiplayer-Spiels "Battlefield" vom weltgrößten Spieleverlag Electronic Arts.
An die große Zahl gut besuchter und gleichzeitig schneller Server für das gemeinsame Spiel kommt Battelfront seinem Vorbild jedoch nicht heran. In einem Punkt jedoch haben die Entwickler von Lucas Arts aus den Fehlern der Konkurrenz gelernt. "Battlefront" bringt auch ohne Internetverbindung im Einzelspieler-Modus Spaß. Im EA-Titel gibt es weder eine zusammenhängende Geschichte, die den Spieler in die nächste Mission treibt, noch schlau agierende Computergegner. Das Spiel zieht seinen Reiz allein aus dem Wettbewerb mit menschlichen Gegnern über das Internet. In "Battlefront" hingegen ziehen Filmausschnitte vor jeder Mission den Spieler ins Geschehen und betten die anstehende Schlacht in die Star Wars Saga ein. An den vom Computer gesteuerten Gegnern dürften sich auch geübte Spieler den einen oder anderen Zahn ausbeißen.