Derb, fast schon etwas zu derb, geht es hinter Gittern und in den Slums von Baltimore zu. Torque ist aber ein handfester Typ, der solche Situationen kennt. Schließlich ist nicht ganz klar, welcher Gesinnung das Alter Ego eigentlich ist. Er bewegt sich stets an der Schwelle von Normalität und Wahnsinn, von Gut und Böse. So lässt er sich nicht lange bitten, greift zur nächstbesten Flinte und gibt Mensch wie Monster Saures.
Die Wege zu den 14 Bossgegnern wie Gorger und Suppressor pflastern eine Menge Leichen und so viel Blut, dass man davon sicher ein Schwimmbecken füllen könnte. Selbst Hartgesottene können da schon einmal einen leichten Brechreiz entwickeln. Mit der Blutrünstigkeit hält man auch nicht lange hinterm Berg. Schon in den ersten zehn Minuten wird das Aufschlitzen einer Frau inklusive ihrer verzweifelten Hilferufe audiovisualisiert. Ist man ein Spießer, wenn man so etwas geschmacklos findet?
Atmosphärisch ist es den Entwicklern recht gut gelungen, den Horror auf der Mattscheibe in reale Gänsehaut zu verwandeln. Nicht ganz zufrieden stellend ist die technische Umsetzung der getesteten PlayStation2-Version. Während die ruckelige und verwaschene Grafik sowie die störrische Kameraführung noch hinnehmbar sind, treibt einen die Steuerung zum Wahnsinn - andererseits schaffen die Entwickler so natürlich auch einen Link der besonderen Art zu dem Borderliner Torque. Positiv ist der Versuch zu bewerten, die Entscheidungen Torques über Leben und Tod anderer Figuren in den weiteren Spielverlauf einzubinden. Auch wenn das nicht immer ganz schlüssig rüberkommt.
The Suffering - Ties that bind
Hersteller/Vertrieb | Midway/Midway |
Genre | Action-Adventure |
Plattform | PlayStation2, PC, XBox |
Preis | ca. 50 Euro |
Altersfreigabe | keine Jugendfreigabe |
"The Suffering - Ties that bind" ist ausschließlich für erwachsene Zocker und Fans des Vorgängers gedacht. Letztere dürften allerdings enttäuscht sein. Neuerungen sucht man vergebens - schlimmer noch: Die teils raffinierten Rätsel aus dem Originial wurden entfernt. Dafür warten nun noch mehr gruselige Skript-Sequenzen und ein geradezu brutaler Schwierigkeitsgrad auf den Spieler.