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"Torrente 3: The Protector" Geschmacklosigkeit im Quadrat

Gähn-Grafik, Düdel-Sound und schlechte Steuerung - das Spiel aus dem Lande der Stierkämpfer ist ein weiteres Beispiel dafür, dass nahezu alle Spiele mit Filmlizenz einfach nur grandios schlecht sind. Bei "Torrente 3: The Protector" kommt noch eine gehörige Portion Möchtegern-Witz hinzu.

Was passiert, wenn eine in Spanien erfolgreiche Reihe von trashigen Kinofilmen zu einem Video-Game verwurstelt wird, zeigt "Torrente 3: The Protector". Der seltsame Titel hat nichts mit der Internet-Tauschbörse "BitTorrent" zu tun, sondern ist der Name eines spanischen Gesetzeshüters, der in Madrid für Recht und Ordnung sorgt.

Bei der Wahl seiner Mittel ist der Typ nicht wählerisch, sprachlich überschreiten die Dialoge regelmäßig die Fäkal-Grenze. Warum dies wichtig ist? Ganz einfach: Das Game zum dritten Teil der Kinoreihe lässt kein Klischee aus und will sich mit Geschmacklosigkeiten von der Masse ähnlicher Spiele abheben. Dabei wäre das gar nicht nötig, da das Game allein schon aufgrund der miesen Qualität eine Sonderstellung einnimmt. Die Grafik ist ebenso schlecht, wie die Frisur des Protagonisten. In puncto Sound erinnert das Machwerk an die Geräusche, die Torrente im Game des Öfteren mit seinem Bürzel erzeugt. Und die Steuerung verdient sich das Prädikat störrisch.

Das Gameplay folgt den goldenen "GTA"-Regeln: Der Spieler steuert den schwerfälligen Torrente durch eine ausgedehnte Nachbildung der spanischen Hauptstadt. Ziel ist es, eine Dame zu beschützen, die zufälligerweise im Europaparlament sitzt. Um seinen Job gut zu machen, spaziert oder fährt der Protagonist von A nach B, legt ein paar Gegner um, erwirbt diverse Utensilien, befragt Non-Player-Charaktere und verbessert seine Eigenschaften. Doch Torrente wäre nicht Torrente, würde es im Game auf Kraft, Ausdauer und Gesundheit ankommen. Nein, in diesem Spiel geht's um "Sex", schmutzige Angelegenheiten und die Unterstützung von Atlético Madrid! Positiv ist, dass das Ganze nur 30 Euro kostet.

Torrente 3: The Protector

Hersteller/Vertrieb

Virtual Toys/DTP Entertainment

Genre

Action

Plattform

PlayStation2, PC

Preis

ca. 30 Euro

Altersfreigabe

ab 18 Jahren

Das Fazit fällt eindeutig aus: Volljährige Torrente-Fans, die die Filme auf DVD gesehen haben, dürften tatsächlich so etwas wie einen Anflug von Spielspaß verspüren. Alle anderen lassen die Finger von diesem virtuellen Trash und sparen die Kohle für den nächsten Urlaub in Spanien.

Artur Hoffmann/Teleschau TELESCHAU

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