In den E-Mail-Postfächern treibt ein neuer Wurm sein Unwesen. "'Swen' (auch "Gibe" genannt) ist aufgemacht wie eine E-Mail von Microsoft, in der die Nutzer aufgefordert werden, ein Sicherheits-Update zu installieren", sagte Christoph Fischer vom Virentestcentrum in Karlsruhe. Statt eines Schutzprogramms (Patches) für Fehler in der Software spielten sich die Nutzer allerdings den Wurm auf die Festplatte.
Verbreitung per E-Mail
Die Fortpflanzung des Schädlings ist einfach: "Der Wurm verschickt sich von infizierten PC an Mail-Adressen, die er auf dem System des Opfers findet." Zudem kopiere er sich selbst über Netzwerkfreigaben, Netze der Musiktauschbörse "KaZaa" und den "Internet Relay Chat". Der Schädling versucht zudem, Antivirensoftware und Firewalls auf betroffenen Systemen abzuschalten, berichtet der Branchendienst "heise.de".
Der Wurm, den es in einer veränderten Version schon einmal gab, ist von den Herstellern von Virenschutzprogrammen wegen der Möglichkeit zur schnellen Verbreitung als "gehobene Gefahr" eingestuft worden. Der Wurm stelle ein mittelschweres Sicherheitsrisiko für Heimcomputer, aber ein relativ geringes Risiko für die Datenverarbeitung von Firmen da, teilte der Anbieter von Anti-Viren-Programmen Network Associates mit. Fischer rät, keine unbekannten Dateianhänge zu öffnen und die Anti-Viren-Software auf den neuesten Stand zu bringen. Nach Angaben des Software-Anbieters Symantec waren bis Donnerstag annähernd 760.000 Computer befallen.
Microsoft schickt Patches nie per Mail
"Das ist ein einfacher Wurm mit einem .exe-Anhang - da wird die Gutgläubigkeit der Menschen ausgenutzt." Microsoft sende wegen der Gefahr solcher Würmer Patches niemals per E-Mail. "Die Updates kommen bei Microsoft immer von der Webpage oder von einem Datenträger", sagt Fischer.