Fotosoftware Schön gemacht

Nie war Fotosoftware so einfach: Mit neuen Programmen geht das Retuschieren, Sammeln und Ordnen fast von allein.

Genau so muss Software sein: einfach aufgebaut, dass selbst Kinder sie bedienen können, und dennoch leistungsfähig wie das Werkzeug eines Profis. Schön designt, dass man gern damit arbeitet, und trotzdem noch bezahlbar. Und so schlau, dass sie dem Nutzer die Wünsche gleichsam von den Augen abliest.

Die neusten Programme für Digitalfotografen sind so,

Photoshop Elements 4.0

zum Beispiel. Schon beim Laden der Fotos geht alles fast von selbst. Automatisch wird erkannt, ob der Computer mit neuen Fotos gefüttert werden soll. Automatisch werden die Bilder in den Foto-Ordner auf der Festplatte kopiert. Automatisch werden bei Blitzaufnahmen die roten Augen entfernt, automatisch wird erkannt, auf welchen Fotos Gesichter abgebildet sind, automatisch werden die Fotos auf einer Zeitleiste sortiert, automatisch wird man erinnert, eine Datensicherung durchzuführen.

Die kleine Variante der Profi-Grafik-Software Photoshop hat Retuschierfunktionen, die so umfangreich sind wie bei keiner anderen Fotoamateur-Software. Und auch beim Ordnen der Bilder ist Photoshop Elements das Maß aller Dinge: Fotos wiederzufinden geht auch bei großen Bildersammlungen leicht wie bei keinem anderen Programm. Wer selbst an seinen Fotos herumspielen will, bekommt von Photoshop Elements dazu alle Möglichkeiten - für einige vielleicht sogar zu viele.

Die sollten sich dann für Magix Digital Foto Maker 2006 entscheiden. Das kostet nicht mal halb so viel wie Photoshop Elements, kann aber fast genauso viel. Es stellt die Fotos übersichtlich dar, sortiert sie automatisch, stellt die Bilder zu Alben zusammen, zeigt sie als Diashow an, man kann verfremden, auf CD brennen, montieren, mit Musik versehen, drucken. Die integrierte "Foto Clinic" rettet manche missratenen Aufnahmen mit wenigen Klicks, die eingebaute Fraunhofer-PhotoID-Technologie spürt identische oder ähnliche Bilder, was hilft, wenn man Überflüssiges löschen will.

Wem das immer noch zu kompliziert ist, dem sei Microsoft Foto 2006 ans Herz gelegt, das von allen Fotoprogrammen am leichtesten zu bedienen ist. Foto 2006 ist ein echtes Anfängerprodukt, im besten Sinne des Wortes. Eine Leiste am Rand mit "allgemeinen Aufgaben" macht das Korrigieren von Farbe, Belichtung und Kontrast auch für Grafik-Laien problemlos möglich. Ein Mausklick reicht für die schnelle Korrektur - und ebenso leicht ist es, die Korrektur wieder rückgängig zu machen. Wenn man vergessen hat, einen Retuschevorgang abzuschließen, weist das Programm freundlich und dezent darauf hin - klasse!

Und dann gibt es noch

Picasa 2

, das seit der vergangenen Woche endlich auch in deutscher Sprache angeboten wird. Die Gratis-Fotosoftware, die zum Google-Konzern gehört, beherrscht alle wichtigen Funktionen, die Digitalfotografen brauchen, und ist auch für Anfänger problemlos bedienbar. Zudem haben sich die Programmierer viel Mühe beim Design gegeben: Alles sieht hübsch und hochwertig aus - kaum zu glauben, dass es Picasa 2 kostenlos im Internet (http://picasa.google.de).

Für einfache Korrekturfunktionen reicht bei Picasa schon ein Mausklick aus. Seine Stärken hat das Gratisprogramm außerdem in der Onlineanbindung. Wer ein Google-Mailkonto hat, kann die Fotos sehr einfach versenden, außerdem gibt es eine Blog-Funktion, mit der man Fotos im Internet veröffentlichen kann. Weniger gut ist Picasa bei der Fotoverwaltung: Bei großen Bildersammlungen sind andere übersichtlicher.

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Ulf Schönert

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