Gespräch mit Dua Lipa Apple-Chef Tim Cook verrät, worauf der Konzern bei Bewerbern wirklich achtet

Im Gespräch mit Dua Lipa sprach Apple-Chef Tim Cook auch über die Bewerber-Auswahl   
Im Gespräch mit Dua Lipa sprach Apple-Chef Tim Cook auch über die Bewerber-Auswahl
 
© Screenshot/BBC
Apple gilt als hervorragender Arbeitgeber – aber auch als sehr anspruchsvoll. In einem Interview mit Sängerin Dua Lipa ließ sich CEO Tim Cook nun in die Karten schauen.

Er ist Chef des erfolreichsten Unternehmens der Welt: Apple-CEO Tim Cook. Geht es um Mitarbeiter, kann sich der iPhone-Konzern die besten der besten aussuchen. Im Gespräch mit Sängerin Dua Lipa erklärte der Chef nun persönlich, worauf es bei einem Bewerber für das Unternehmen wirklich ankommt – und was eine etwas merkwürdig anmutende Mathe-Aufgabe damit zu tun hat.

Das Gespräch war Teil von Dua Lipas Podcast "At your Service" bei der BBC. Nach einem kurzen Einstand über seine Angewohnheit, Morgens Hunderte Mails von Angestellten und Kunden zu lesen, kamen sie auf das Thema, was für eine Art Chef Cook im Alltag ist. "Ich versuche ein guter Chef zu sein", erklärt Cook schmunzelnd auf die Frage, wie er sich als eher stiller Mensch von deutlich lauteren Tech-Bossen absetzt – ein klarer Seitenhieb gegen Elon Musk. "Ich versuche einer zu sein, der wirklich an Zusammenarbeit glaubt. Daran, dass unser Zusammenspiel an Ideen eine größere Idee entstehen lässt."

1+1=3?

Diese Fähigkeit erwarte er auch von Bewerber, führt er später im Gespräch aus. "Können sie wirklich gemeinsam mit anderen arbeiten? Sind sie wirklich überzeugt, dass eins plus eins drei ergibt?" Dieses Prinzip sei einer der Eckpfeiler der Arbeit bei Apple, berichtete er zu Beginn des Gesprächs. "Wir alle bei Apple glauben daran", erläutert er die merkwürdig anmutende Rechnung. "Dass deine Idee gemeinsam mit meiner Idee besser ist, als die einzelnen Ideen für sich." 

Die Kunst sei, das auch auf größere Gruppen zu übertragen. "Nicht riesig, aber mehrere Menschen gemeinsam. Dann können die Ideen exponentiell wachsen", glaubt er. "Mein Führungsstil ist deshalb, Zusammenarbeit in dieser Form zu fördern."

Charakterfrage

Aber auch andere Charaktereigenschaften würden in diese Idee einfließen. "Neugier ist etwas, dass ich sehr in Menschen schätze. Wenn man wissen will, wie Dinge funktionieren. Wie Menschen denken. Die vielen Warum- und Wie-Fragen", führt er aus. "Ich liebe es, wenn Menschen kreativ sind. Wir suchen Leute, die um die Ecke denken. Am Ende wollen wir Produkte entwickeln, ohne die Menschen nicht leben wollen – und von denen sie nicht wussten, dass sie sie brauchen." Erst zusammen würden diese Fähigkeiten dann wirklich wirken. "All das macht einen guten Teamplayer aus", ist Cook überzeugt. Deshalbn sehe er Produkte wie das iPhone auch nicht als Leistung einzelner. Sondern als eine, auf die der gesamte Konzern zusammen stolz sein könne.

Auf Spitzenabschlüsse und ähnliches legt Apple indes weniger Wert. "Wir stellen Menschen aus allen Gesellschaftsbereichen ein. Menschen mit Uni-Abschluss, Menschen ohne. Menschen die Programmieren können – oder eben auch nicht", erklärt Cook auf die Frage, ob Programmiefähigkeiten ein Einstellungskriterium seien. Er selbst würde immer Programmieren als Fähigkeit für Jedermann empfehlen. "Es ist eine Art, sich auszudrücken. Es ist eine weltweite Sprache – die einzige weltweite Sprache", bekräftigt er eine Empfehlung, die er auch schon im Gespräch mit dem stern betonte (Sie finden es hier). "Aber wir stellen auch Menschen ein, die nicht programmieren können. Leute, die nicht täglich programmieren."

Als Chef kann man aber nicht einsteigen: "Wir haben sehr detaillierte Nachfolge-Pläne", gibt er zu. Schließlich könne immer irgendetwas passieren. "Ich könnte morgen über den falschen Bürgersteig gehen. Aber dazu kommt es hoffentlich nicht", lacht Cook. Er selbst könne sich ein Leben ohne Apple kaum vorstellen. "Ich werde hoffentlich noch lange hier sein", betont er. Wer ihm genau folgen soll, will er aber nicht verraten. "Mein Job ist mehrere Leute darauf vorzubereiten, darin erfolgreich sein zu können", führt er aus. "Ich möchte aber wirklich, dass diese Person, der neue CEO, aus Apple selbst kommt. Meine Rolle ist, dem Verwaltungsrat mehrere zur Wahl anbieten zu können."

Quelle: Podcast
 

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