Neobank N26-Mitbegründer zieht sich aus operativem Geschäft zurück

Der Mitbegründer der Digitalbank N26, Maximilian Tayenthal, zieht sich schneller aus dem operativen Geschäft zurück als erwartet
Der Mitbegründer der Digitalbank N26, Maximilian Tayenthal, zieht sich schneller aus dem operativen Geschäft zurück als erwartet. (Archivbild) Foto
© Fernando Gutierrez-Juarez/dpa
N26-Mitgründer Maximilian Tayenthal zieht seinen Rückzug als Co-CEO vor. Was hinter dem schnellen Wechsel an der Spitze der Digitalbank steckt.

Der Mitbegründer der Digitalbank N26, Maximilian Tayenthal, zieht sich schneller aus dem operativen Geschäft zurück als erwartet. Der Österreicher kündigte an, seine Rolle als Co-CEO bereits zum 31. Dezember 2025 niederzulegen und nicht - wie ursprünglich geplant - im April 2026. Übergangsweise wird Finanzvorstand Arnd Schwierholz den Posten übernehmen. Zuerst hatte das "Handelsblatt" über den vorzeitigen Führungswechsel berichtet.

Der zweite Mitbegründer von N26, Valentin Stalf, war bereits im September zurückgetreten. Wegen wiederholter Probleme mit der Finanzaufsicht hatten viele Investoren auf eine Ablösung der beiden Gründer und auf neue Manager an der Spitze der Bank gedrängt. 

Mängelliste der Bafin

So hatte die deutsche Bankenaufsicht Bafin N26 wiederholt für verspätete Geldwäscheverdachtsmeldungen und Defizite in ihren Kontrollsystemen kritisiert, was 2024 zu einer Geldbuße von 9,2 Millionen Euro führte. Die Finanzaufsicht beschränkte das Neukundenwachstum monatelang auf maximal 50.000 Anmeldungen pro Monat und setzte zeitweise einen Sonderbeauftragten ein, um die internen Prozesse zu überwachen.

Im Dezember hatte die Bafin zusätzliche Eigenmittelanforderungen sowie Geschäftsbeschränkungen für das Berliner Institut erlassen. "Die Bank darf in den Niederlanden kein Neugeschäft mehr mit Hypothekenkrediten betreiben", hieß es. Zudem schickt die Bafin erneut einen Sonderbeauftragten zu N26.

Britischer Top-Manager soll aufräumen

Eine Schlüsselfigur bei der Neuaufstellung der Führungsspitze von N26 ist der britische Bankmanager Mike Dargan, bislang Technologievorstand der Schweizer Großbank UBS. Er soll bei der Berliner Neobank alleiniger Vorstandschef werden, ist aber noch einige Monate lang vertraglich an die UBS gebunden. Mit Dargans Verpflichtung hat der neue N26-Aufsichtsrat unter dem neuen Chef Andreas Dombret die unklare Führungssituation an der Spitze von N26 innerhalb kurzer Zeit beendet.

Bericht "Handelsblatt"

dpa

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