Der Amazon Prime Day ist – neben dem Black Friday – DAS Online-Shopping-Event des Jahres. Und auch, wenn der Name es anders suggeriert, es handelt sich dabei um eine mehrtägige Einkaufsorgie. Doch bei der schier endlosen Masse an Angeboten, die Interessierten auf Amazons Webseite um die Ohren fliegen, ist es leicht, den Überblick zu verlieren. Auch deshalb, weil Verkäufer mit betrügerischen Absichten um die Gunst der Kundschaft buhlen. stern verrät Ihnen, wie Sie den Überblick behalten – und die wirklich guten Angebote finden.
Der Preis am Prime Day scheint heiß – aber ist er das auch?
In diesen Tagen passieren schnell zwei Dinge: Das Vertrauen in Amazon ist so groß, dass die Angebotspreise für das beste Schnäppchen gehalten werden, was im Internet zu finden ist. Und – schlimmer noch – Händler im Amazon-Marktplatz inserieren Waren für noch weniger Geld, verfolgen aber nicht immer gute Absichten.
Ob die Preise von Amazon das absolute Limit sind, erfahren Sie mit einem Blick auf Vergleichsportale. Schauen Sie zum Beispiel bei Idealo oder Geizhals, um zu erfahren, was andere Händler für die gleiche Ware verlangen. Es kann vorkommen, das konkurrierende Onlineshops im Laufe des Tages ihre Preise nochmals senken – prüfen Sie also den Preis immer unmittelbar vor der Bestellung.
Bedenken Sie auch: Für eine Bestellung am Prime Day benötigen Sie eine Prime-Mitgliedschaft. Diese ist – sofern Sie das Probe-Abo nicht in Anspruch nehmen dürfen – mit Kosten verbunden, die Sie auf den Endpreis aufschlagen müssen.
Bei Prime-Day-Blitzangeboten bleibt genug Zeit
Der Preisvergleich ist selbstverständlich auch sinnvoll, wenn es sich um ein Blitzangebot handelt – obwohl Amazon mit dieser Mechanik für einen gewissen Zeitdruck sorgt. Bei dieser Art Schnäppchen handelt es sich um zeitlich begrenzte Offerten mit vermeintlich geringen Lagerbeständen. Lassen Sie sich nicht aus der Ruhe bringen und werfen Sie einen Blick auf die genannten Vergleichsseiten. Aber: Um sich einen Artikel zu sichern, sollten Sie ihn vorher in den Warenkorb legen. Gelingt das, gewährt Ihnen Amazon 15 Minuten Bedenkzeit. Genug um herauszufinden, ob sich der Kauf lohnt.
Vorsicht im Amazon-Marktplatz
Was Angebote anderer Händler betrifft: Generell gilt, dass nur Waren, die über Amazon verkauft und verschickt werden, überhaupt für Angebote am Prime Day in Frage kommen. Am Beispiel des "Sony Pulse 3D"-Headsets für die Playstation 5 zeigt sich jedoch, dass andere Shops versuchen, Amazon zu unterbieten. Der Prime-Day-Preis beträgt 84,90 Euro – zu finden ist das Headset auch für 69,99 Euro. Aber: Der Verkäufer ist völlig unbekannt, hat keine Bewertungen und liegt deutlich unter dem offiziellen Angebotspreis. Bei solchen Lockangeboten sollten Sie Vorsicht walten lassen. Es gilt der alte Spruch: "Wenn ein Angebot zu gut ist, um wahr zu sein, dann ist es das wahrscheinlich auch."
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Kündigen Sie das Prime-Abo rechtzeitig
Sofern Sie die vielen Vorteile einer Amazon-Prime-Mitgliedschaft nicht benötigen, sollten Sie unbedingt daran denken, die Kündigung rechtzeitig abzuschicken. EU sei Dank geht das inzwischen mit wenigen Klicks. Im Prime-Mitgliedschaft-Menü Ihres Kontos finden Sie eine schnelle und einfache Möglichkeit, sofort oder zum nächsten Abrechnungszeitraum zu kündigen.
So erkennen Sie falsche Bewertungen auf Amazon
Auch an chaotischen Tagen wie dem Prime Day ist davon auszugehen, dass man sich beim Kauf an Bewertungen orientiert. Doch auch hier kann sich ein zweiter Blick lohnen. Denn auch wenn Amazon sich nach eigenen Angaben alle Mühe gibt, falsche Bewertungen auszusortieren, finden sich noch immer viele Produkte, die zu unrecht in den Himmel gelobt werden.
Dagegen kommt das Versandhaus nur bedingt an, denn viele Bewertungen stammen tatsächlich von echten Kunden – wurden aber quasi "gekauft", da vielen Produkten Gutscheinversprechen beiliegen, die man durch die Abgabe einer positiven Rezension einlösen kann.
Schauen Sie also bei den Bewertungen mehrfach hin – und lesen Sie auch die schlechten. Dazu noch ein paar Tricks: Sehr lange Rezensionen können ein Warnsignal sein, denn die Hersteller wissen, dass niemand das gerne liest und sich dann mit den fünf Sternen zufriedengibt, ohne zu genau hinzusehen. Besonders blumige Geschichten, meist abseits vom Produkt, sind ebenfalls auffällige Zutaten für eine unehrliche Produktbewertung.

Machen Sie sich ein ausgewogenes Bild, schauen Sie nach Top-Rezensenten und besonders hilfreichen Bewertungen. Kommt Ihnen ein Fazit zwar glaubwürdig vor, der Verfasser aber nicht, prüfen Sie mit einem Klick auf dessen Namen, was die Person noch so verfasst hat. Konzentriert sich jemand zu sehr auf Produkte eines einzigen Herstellers, sollte Ihre Ampel auf Rot schalten.
*Dieser Artikel enthält sogenannte Affiliate-Links zu Produkten in Online-Shops. Klickt ein Nutzer darauf und kauft etwas, erhält der Verlag eine Provision vom Händler, nicht vom Hersteller. Wo und wann Sie ein Produkt kaufen, bleibt natürlich Ihnen überlassen.