Banknoten sind meist nur kurz zu Besuch: Kaum dem Geldautomaten entnommen, sind sie schon wieder ausgegeben. Wer wissen will, wohin sie wandern, kann ihnen im Internet auf der Spur bleiben. Die Möglichkeit zur virtuellen Geldschein-Verfolgungsjagd bietet zum Beispiel www.eurobilltracker.com. Registrierte Nutzer können dort eine Datenbank mit Druckereicodes und Seriennummern ihrer Euros füttern. Wenn einer dieser Scheine irgendwo wieder auftaucht und erneut in die Datenbank eingetragen wird, bekommt der Vorbesitzer eine Benachrichtigung per E-Mail. So ein Treffer ist allerdings ein seltenes Vergnügen: Immerhin kursieren zurzeit mehr als sieben Milliarden Euronoten – die Zahl der bei Eurobilltracker eingetragenen Scheine liegt momentan erst bei rund 500 000. Jede Woche kommen aber 10 000 neu hinzu. Vorn in der Liste steht ein in Deutschland gedruckter 20-Euro-Schein, der schon dreimal aufgetaucht ist. Die blaue Banknote wurde am 22. März 2002 erstmals in Hamburg registriert, ließ sich zweieinhalb Wochen und 330 Kilometer später im thüringischen Altenburg wieder blicken, um dann am 26. August in Kirchhundem im Sauerland zu landen.
Der Eurobilltracker wurde am 1. Januar 2002 gestartet. Als Vorbild diente die US-Site www.wheresgeorge.com, die mittlerweile mehr als 1,5 Millionen User und 25 Millionen Dollarscheine zählt. Die europäische Version ist auch für Fremdsprachenmuffel konzipiert: Alle Inhalte mit Statistiken, Foren und Listen sind auf Deutsch und in acht weiteren Sprachen abrufbar. Inzwischen sind über 8000 Nutzer von Finnland bis Spanien registriert. Ähnliche Angebote zur Eurosuche gibt es unter www.eurotracer.net, www.myeuro.info oder www.followthiseuro.org.