Derzeit ist der extrem gute Chatbot ChatGPT in aller Munde: Er schreibt auf Aufforderung Hausarbeiten, Gedichte, Ansprachen, beantwortet Fragen, kann ganze Konversationen führen. Während viele noch darüber nachgrübeln, wie derartige Technologien unsere Welt verändern werden, stellte nun das Tech-Imperium Google seinerseits einen eigenen Chatbot vor: Bard.
Allerdings gab es einen kleiner Patzer im Vorfeld der großen Präsentation. Denn Google teilte ein kleines Video, das neugierig auf die neue Technologie machen sollte. Darin werden beispielhafte Anwendungsmöglichkeiten für den Bot gezeigt, ein Nutzer fragt ihn etwa: "Von welcher neuen Entdeckungen des James-Webb-Teleskops kann ich meiner Neunjährigen erzählen?" Und Bard antwortet, dass das Teleskop "die allerersten Bilder eines Planeten außerhalb des irdischen Sonnensystems gemacht" habe. Das allerdings war nicht korrekt. Das erste Foto dieser Art nahm schon 2004 das VLT-Teleskop auf.
Googles Chatbot Bard machte einen Fehler
"Bard versucht, die Vielfalt des weltweiten Wissens mit der Power, der Intelligenz und der Kreativität unserer Künstlichen Intelligenz zu kombinieren", so erklärte Google-CEO Sundar Pichai, 50, die Zielsetzung des Produkts. Bard solle "ein experimenteller, konversationsfähiger KI-Service" sein, der als "Absprungschanze für unsere Neugier" dienen und "komplexe Themengebiete vereinfacht erklären können" soll. Das klingt toll, wenn dann allerdings die Antworten derart "vereinfacht" ausgegeben werden, dass sie schlicht falsch sind, macht das keinen guten Eindruck.
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Das dachten wohl auch die Anleger: Nach dem Fauxpas brach der Aktienkurs des Google-Mutterkonzerns Alphabet am Mittwoch um fast acht Prozent ein, der kleine Fehler kostete das Unternehmen somit rund 900 Millionen Euro. Vermutlich wird das keine nachhaltigen Schäden verursachen, sofern Bard in Zukunft einen besseren Job macht und ChatGPT tatsächlich den Rang ablaufen kann. Wenn nicht – dann wäre das in der Tat ein teures Experiment gewesen.
Quellen: "NZZ", "Handelszeitung"