Wieder nichts mit besinnlicher Weihnacht. Diesmal fehlt es nicht nur an Schnee, sondern auch noch an Verstand. Die Katastrophe ist perfekt: Deutschland deppt völlig ab. Und das alles, weil ein schwäbischer Neurotiker nach Hause geht, um seine Millionen zu zählen.
Aufgepasst!
Achtung. Dies ist eine wichtige Durchsage für alle Freunde der Volksmusik: Bitte wegklicken, denn hier ist nicht die Rede vom volkstümlichen Gesangsdarsteller Patrick Lindner und dem himmelschreienden Unrecht, das ihm widerfuhr. Nein, hier geht es um den jüngsten Tag. Das Ende der Welt, das zugleich das Ende des deutschen Fernsehens ist. Jedenfalls, wenn man einer landesweit bekannten Intellektuellenpostille Glauben schenkt, die tagtäglich das Schicksal zu wenden versucht und auch nicht davor zurückschreckt, seltsame Christenschwestern zum heiligen Kreuzzug ins Feld zu schicken: etwa Pfarrerin Tanja Reger, die offenbar viel zu viel Zeit hat und das auch noch in ihren Predigten kund tut: "Ein Abschied steht uns bevor. Für alle wird es eine entscheidende Veränderung geben, von Montag bis Freitag, nachts um elf... Niemand wird uns mehr vor dem Schlafengehen die unverblümte Wahrheit über unsere Kleingeistigkeit mit in die Träume geben." Ja ja, die Kleingeistigkeit.
Elitäre Brüder folgen
Doch die Predigerin, "melancholisch" im Geiste, ist nicht allein. Ganz im Gegenteil. Denn sie kann sich auf elitäre Brüder berufen, als da sind die ersten Feuilletons der Republik, die sich nicht zu blöd sind, in den Chor der Scheinheiligkeit einzufallen. Spiegel, Zeit, FAZ, die üblichen Magazine und der ganze Rest, der comme il faut hinterher hechelt. Und das alles, weil ein Zyniker das Konto voll und in Konsequenz dessen genug von seiner jahrelang und coram publico zur Schau gestellten Misantrophie hat.
Vom Leben ins Web
Was im echten Leben auf den Mattscheiben der Nation begann, findet im Web selbstverständlich seine Fortsetzung. In unzähligen Foren fabulieren Menschen über Sinn und Unsinn des Unabwendbaren, anstatt die Minuten ihres kurzen Lebens wirklich sinnvoll zu nutzen. Doch es geht auch anders: Schmeißt die Glotze durchs geschlossene Fenster und den Computer gleich hinterher. Verschwendet keine Zeit mit nichts. Geht hinaus, liebt eure Partner und eure Kinder. Keine Angst: Das alles hat euch der heilige Harald doch tausendmal erklärt. Ihr habt es bloß nicht gewusst. Und er auch nicht.