Netzwerk Twitter geht härter gegen falsche Corona-Infos vor – das könnte auch Donald Trump treffen

Video: Trump ohne Maske im Weißen Haus
Trump ohne Maske im Weißen Haus
Sehen Sie im Video: Im Weißen Haus herrscht Maskenpflicht – einer hält sich nicht daran.


Nach dem Bekanntwerden von zwei Corona-Infektionen bei US-Regierungsmitarbeitern ist das Tragen von Gesichtsmasken im Weißen Haus nun vorgeschrieben. Wie US Präsident Donald Trump am Montagabend sagte, habe er das angeordnet.
Die Maßnahme soll nun dabei helfen, eine weitere Verbreitung des neuartigen Coronavirus im Weißen Haus zu verhindern.
Trump erklärte vor Journalisten allerdings, er selbst werde keine Maske tragen. Er komme niemandem so nahe, dass dies nötig wäre.
O-Ton Donald Trump, Präsident der USA «Wenn sie aber zu all diesen Leuten da drüben Blicken. Jeden den ich da sehe von den Angestellten, den Abgeordneten und den Führungskräften im Weißen Hauses, jeder hat eine Maske auf. Jeden den ich heute gesehen habe, hatte eine Maske auf.»
Auch Vizepräsident Mike Pence will dem Vernehmen nach keine Maske tragen.
Trump macht seit Tagen Druck, die Corona-Beschränkungen im ganzen Land wieder zu lockern, damit sich die Wirtschaft erholen kann.
Die Infektionen im Weißen Haus, wo Top-Mitarbeiter regelmäßig auf das Virus getestet werden, zeigen jedoch, wie schwierig eine Rückkehr zu einem Normalbetrieb nun werden dürfte.
Falsche Informationen können in Corona-Zeiten schwerwiegende oder gar tödliche Folgen haben. Nun will Twitter mit neuen Maßnahmen gegen solche Inhalte vorgehen.

Um die Verbreitung falscher Informationen über das Coronavirus einzudämmen, greift Twitter nun härter durch. Tweets mit Inhalten, die von Experten als irreführend oder falsch eingestuft worden sind und durch die Menschen zu Schaden kommen könnten, werden gelöscht, wie das Unternehmen am Montag ankündigte. Umstrittene Angaben sollen demnach mit einem Verweis auf vertrauenswürdige Quellen versehen werden. 

Man werde dabei auch Informationen im Blick haben, die zu mehr Ansteckungen führen könnten. Gegen unbestätigte Angaben, die falsch oder korrekt sein könnten, will Twitter nicht vorgehen. Die neuen Regeln zur Kennzeichnung von Tweets sollen auch rückwirkend gelten. "Unser Ziel ist es, das Auffinden glaubwürdiger Informationen auf Twitter zu erleichtern und die Verbreitung potenziell schädlicher und irreführender Inhalte zu begrenzen", hieß es. 

Auch Donald Trump könnte diese Regelung treffen

Auch führende Politiker wie US-Präsident Donald Trump könnte diese Regelung treffen. "Diese Kennzeichnungen gelten für jede Person, die irreführende Informationen weitergibt, die den Anforderungen unserer Richtlinien entsprechen", antwortete Yoel Roth, der bei Twitter unter anderem für die Erarbeitung und Durchsetzung solcher Regeln zuständig ist, auf eine entsprechende Frage. 

Facebook löscht bereits ebenfalls potenziell gefährliche falsche Behauptungen über das Coronavirus - und schickt Nutzern nachträglich eine Warnung, wenn sie mit solchen Behauptungen in Berührung kamen. Bei Youtube werden Videos zu dem Thema mit einem Hinweis zu offiziellen Informationen versehen.

Mitte März hatte Twitter seine Definition zu "schädlichen" Inhalten ausgeweitet. Dies umfasste Inhalte, "die direkt gegen die Anleitungen aus maßgebenden Quellen für globale und lokale Informationen zur öffentlichen Gesundheit verstoßen." Twitter löschte daraufhin nach eigenen Angaben innerhalb von zwei Wochen mehr als 1100 Tweets mit irreführenden und potenziell schädlichen Inhalten.

DPA
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