Microsoft Research arbeitet mit PocketTouch an einer Technologie, die es Anwendern ermöglichen soll, ihre Smartphones via Touchscreens auch durch die Hosen- oder Manteltasche zu bedienen.
Das jüngste Projekt von Microsoft Research namens PocketTouch basiert auf einem speziellen, kapazitiven Sensor, mittels dem der Smartphone-Bildschirm auch durch Kleidungsstoffe hindurch bedient werden kann.
Gekoppelt mit Microsofts sogenanntem "Ink Digital Handwriting System" ermöglicht das den Anwendern sogar Textnachrichten zu verfassen, während sich das Smartphone zum Beispiel noch in der Hosentasche befindet. Dabei können die Buchstaben und Wörter mit dem Finger geschrieben werden. Auch zwischen einzelnen Musikstücken kann gewechselt sowie Anrufe entgegengenommen oder abgelehnt werden, ohne dass das Telefon dafür eigens aus der Hosen- oder Manteltasche genommen werden muss.
Der Sensor kann Berührungen durch 25 verschiedene, gängige Textilien hindurch erkennen. Es ist aber zu bezweifeln, dass der Sensor auch Berührungen durch eine dicke Lederjacke wahrnimmt.
Die Berührungen werden durch eine Software ausgewertet, die auch Buchstaben erkennt, die aus mehreren Linien bestehen. Das ist ein Fortschritt, denn während die Erkennung bei einlinigen Buchstaben wie einem U üblicherweise noch kein Problem darstellt, bereitet ein X (das bereits aus zwei Linien besteht) oder sogar ein F üblicher Software schon mehr Schwierigkeiten. Microsoft Research ist die Verarbeitung dieser Informationen jedoch mit seiner PocketTouch-Technologie gelungen.
Anscheinend liegt die Zukunft in der physischen Loslösung von den Mobiltelefonen. Das beweisen bereits Apple mit seiner Siri-Software und Google mit der Möglichkeit des 3D-Headtracking, also der Nachverfolgung der Kopfbewegung, bei Ice Cream Sandwich.
Allerdings gibt es noch andere Probleme, die Microsoft lösen muss. Das Mobiltelefon muss für die Nutzung von PocketTouch nämlich mit dem Touchscreen nach Außen zeigen. Fraglich ist auch, ob Anwender dadurch nicht unbeabsichtigt Befehle auf ihrem Gerät ausführen. Jeder weiß schließlich wie ärgerlich es sein kann, wenn die Tastensperre deaktiviert ist und sich das Mobiltelefon in der Tasche mehr oder weniger verselbstständigt.