Spam-Welle auf Facebook Viel Ärger um die Kiwi-App - das steckt dahinter

Die Smartphone-App Kiwi gibt es bereits seit Monaten. Doch jetzt sorgt die App für einen kleinen Skandal, indem sie ungefragt an alle Facebook-Freunde der Nutzer eine Einladung verschickt.

Kennen Sie sich noch das Facebook-Spielchen Farmville, das vor ein paar Jahren riesige Erfolge feiert? Wenn ja, erinnern Sie sich sicherlich auch noch an das ständige Generve, das man in der Timeline von daddelnden Freunden ertragen musste - da wollte eine ehemalige Schulkameradin Hilfe beim Ernten und irgendein Kumpel aus dem Fußballverein war auf der Suche nach einer goldenen Blume. Und als das gerade überstanden schien, wurden die Timelines mit "Candy Crush"-Einladungen geflutet. Doch nun gibt es eine neue App, die in der Nerv-Skala in ganz neue Sphären vordringt: Kiwi.

Was ist Kiwi?

Kiwi ist eine App für Smartphones und Tablets, mit der Nutzer ihren Freunden oder anderen Kiwi-Usern Fragen stellen können. Auf Wunsch auch völlig anonym. Dafür muss man sich nur mit dem eigenen Facebook-Konto oder per E-Mail registrieren. Einmal angemeldet, kann man der Kiwi-Community mit Fragen wie "Wie ist das Wetter in Köln" oder "Wenn ihr euch ein Alter aussuchen dürftet, das ihr für immer haben würdet - welches wäre das?" auf den Zahn fühlen. Dank einer Ortungsfunktion kann man zudem sehen, welche Fragen in der näheren Umgebung gestellt wurden - etwa Tipps nach einem netten Café.

So weit, so belanglos. Am 24. Dezember wurde die App jedoch aktualisiert - und plötzlich wurde aus der netten Chat-App eine nervige Spam-Schleuder. Denn Kiwi verschickte ungefragt Einladungen an alle Facebook-Freunde der Nutzer mit der Bitte, die App zu installieren.

Einige Nutzer bekamen regelrecht eine Flut von Anfragen in ihrer Timeline zu sehen. Kein Wunder: Allein auf Android-Geräten wurde die App zwischen 10 und 50 Millionen Mal installiert, wie der Play Store verrät. Manch ein Kiwi-Nutzer entschuldigte sich gleich prompt via Facebook bei seinen Freunden. Andere waren rabiater und löschten die App samt Account.

"Finger weg!"

Im App Store hagelt es schlechte Kritiken: "Finger weg. Der eine Stern ist schon zuviel", schreibt einer in Apples Software-Laden. Ein anderer Nutzer bezeichnet Kiwi als "übelste Invite-Falle".

Der Hersteller hat sich bislang noch nicht zu dem Vorfall geäußert. Dementsprechend ist noch unklar, ob es sich nur um einen technischen Fehler oder ein absichtlich eingebautes Feature handelt. Der Ruf ist aber so oder so ruiniert.

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