Mehr als nur DVD verspricht der Yamakawa DVD-365DivX. Das wichtigste und kaufentscheidende Zusatzformat heißt "DivX". So ist es endlich möglich, extrem komprimierte Filme ganz gemütlich vom Fernsehsofa aus zu betrachten. Der DVD-365DivX ist nicht nur der leistungs- und ausstattungsstärkste DVD-Player der Marke, seine Daten lassen Mitbewerber schwach aussehen. Gehäuse, Anschlüsse und Verarbeitung verbreiten einen angenehm soliden Eindruck. Ausgefallene Designhighlights werden dabei weder angestrebt, noch erreicht. Den guten Eindruck trübt allein die Fernbedienung. Bedingt durch einen sehr engen Abstrahl-Winkel muß der Player sehr exakt anvisiert werden.
Dieses Detail ist aber auch schon das größte Manko an dem Gerät. In Sachen Ausstattung und Anschlüsse lässt der Yamakawa keine Wünsche übrig. Insbesondere die DVI-Schnittstelle (DVI = Digital Video Interface) ist in dieser Preisklasse nicht üblich. Zusätzlich kann der Yamakawa Daten über einen VGA-Anschluss weitergeben. Unterstützt wird der Progressive-Scan-Modus. Beim Einsatz an Projektoren und Flachbildschirmen wird so ein besonders ausgeglichenes und ruhiges Bild erzeugt. Der Yamakawa akzeptiert neben den handelsüblichen Film-DVDs auch gebrannte DVDs im "+"- und "-"-Format. Nur das seltene Format DVD-Ram wird nicht unterstützt, ebenso erkennt das Gerät nicht alle Sitzungen einer mit Nero gebrannten Multisession-DVD.
DivX und XviD
Diese Video-Codecs verkleinern Filmdaten radikal. Spielfilme, die im Mpeg 2 Format einer DVD über 7 GB beanspruchen, können ohne sichtbare Einbußen auf die Größe von 2 CDs heruntergerechnet werden. Selbst mit der Datenmenge von nur einer CD erreicht man durchaus akzeptable Ergebnise.
Alles-Schlucker
Das Besondere am 365DivX: Er gibt nicht nur DVDs und VCDs wieder, er unterstützt auch Mpeg-4-Daten. In diesem Datenformat ist es problemlos möglich, die Datenmengen einer DVD oder eines TV-Spielfilms auf die Größe einer CD herunterzurechnen. Alle Mpeg4-fähigen DVD-Player arbeiten mit Chipsätzen der ersten Generation, die seit Anfang 2003 auf dem Markt sind. Im Yamakawa wurde der Sigma-Chipsatz verbaut. Erst im Laufe des letzten Jahres haben sich die Softwarefähigkeiten der Abspielgeräte allerdings soweit entwickelt, dass die Möglichkeiten der Chipsätze inzwischen weitgehend ausgenutzt werden. Zahlreiche Kinderkrankheiten sind inzwischen behoben.
Unterstützte Daten und Formate
CD-R | CD-RW | DVD-R | DVD-RW | DVD+R | DVD+RW | |
JPEG | ja | ja | ja | ja | ja | ja |
MP3 | ja | ja | ja | ja | ja | ja |
VCD | ja | ja | ja | ja | ja | ja |
S-VCD | ja | ja | ja | ja | ja | ja |
DVD | ja | ja | ja | ja | ja | ja |
DivX | ja | ja | ja | ja | ja | ja |
Audio | ja | ja |
Ausstattung und Anschlüsse
Scart Anschluss für RGB und Componenten Video Ausgabe
DVI-D digitaler Video Ausgang
Dolby Digital 5.1; DTS digital out
S-Video und Composite-Ausgang
TV-Standards: PAL/NTSC
Progressive Scan 480p, 576p, 720p 1080i über DVI und Component Video
DTS - Digitalausgang
Optischer und koaxialer Digitalausgang
RCA Audio-Ausgänge (2-fach)
DivX-Codecs machen keine Probleme
Die mit den beliebtesten Video-Codecs DivX und Xvid angelegten Dateien spielt der Yamakawa ohne Probleme ab. Sowohl DivX 3, DivX 4, DivX 5 und Xvid laufen problemlos, mit niedrigen wie auch mit hohen Datenraten. Selbst den neuesten DivX 5.1.1 Pro Codec akzeptiert das Gerät klaglos. Nur bei DivX 3-Filmen mit hohen Datenraten kam es zu Rucklern. In AC3-Tonverfahren codierte Filme mit Dolby-Digital-5.1-Verfahren werden ebenfalls abgespielt. Ohne Tadel funktioniert die Zoomfunktion des Geräts bei der Wiedergabe. Mit ihr können Filme in kleineren Auflösungen - typisch für Daten, die über das Internet verbreitet werden - bildschirmfüllend angepasst werden. Das Anwählen der Filme in den aufgeräumten, deutschsprachigen Menüs ist denkbar einfach. Nachdem CD oder DVD eingelegt sind, muss die gewünschte Datei ausgewählt werden. Danach wird sie wie eine herkömmliche DVD abgespielt. "Kapitel" wie auf einer DVD gibt es in diesen Daten nicht, dafür ist es möglich, in Mpeg-4-Filmen über eine Zeitvorwahl an die gewünschte Stelle des Films zu springen. Grundsätzlich überzeugt die Bildwiedergabe am TV-Bildschirm. Liegt der Mpeg-4-Film in entsprechender Qualität vor, kann man von einem DVD-ähnlichen Bild sprechen.
Und was geht nicht ...
Natürlich kann auch der Yamakawa-Player nicht alle Wunschträume erfüllen. Selbstverständlich ist das Gerät nicht in der Lage, Mpeg4-Filme von übler Qualität und dubioser Herkunft, wie sie auf Tauschbörsen zu finden sind, nachträglich in Bildwunder zu verwandeln. Fehlerhaft codierte Dateien bringt ein versierter User auf einen Computer vielleicht noch zum Laufen, bei einem Stand-Alone-Player gelingt das eher nicht. Auch wer selbst Mpeg-4-Filme anlegt und täglich neu mit allen denkbaren Codecs und Einstellungen "experimentiert" wird feststellen, dass es Grenzen der Toleranz gibt. Wer sich jedoch damit zufrieden gibt, mit Dateien in einem bewährten Format zu codieren, wird diese zuverlässig und narrensicher abspielen können. Ernsthafte Probleme traten im Betrieb nur beim Abspielen von bereits fehlerhaften Dateien auf.
Mp3s
Selbstverständlich spielt der Yamaka MP3s in guter Qualität ab. Anders als viele Konkurrenten ist es sogar möglich Mp3s, in Ordnerstrukturen zu verwalten. Fehlt diese Funktion, wäre es praktisch sinnlos eine DVD komplett mit MP3s zu bestücken. Wer sollte sich auch in einer Liste mit bis zu 2000 Dateien zurechtfinden? Mit der Funktion "Playlist" können sogar eigene Wiedergabereihenfolgen festgelegt werden. Dennoch ist der Komfort der Vewaltung nicht mit einer ausgefeilten Musikbibliothek am Computer zu vergleichen.
Fazit:
Mit dem Yamakawa kann der Käufer nichts verkehrt machen. Die ausgezeichnete Ausstattung des Gerätes, Bild und Ton-Qualität sprechen für sich. Die Wiedergabe von Mpeg-4-Dateien der verschiedenen Formate überzeugt und erfordert keine besonderen Vorkenntnisse. Der Yamakawa ist zwar nicht der billigste Mpeg-4-fähige DVD-Player am Markt, potenzielle Kunden sollten sich aber nicht vom empfohlenen Preis von über 240 Euro abschrecken lassen, der Straßenpreis liegt zur Zeit fast 50 Prozent niedriger.