Der US-Fernsehsender CNN meldet, dass russische Truppen in der ukrainischen Stadt Melitopol auf Beutezug gegangen sind. Das betroffene Unternehmen Agrotek Invest bestätigt das auf seiner Facebook-Seite. Demnach würden seit Wochen immer wieder Transporter anrollen, die inzwischen den gesamten Betriebshof eines Landmaschinen-Handels leergeräumt hätten.
Nach Angaben einer ortsansässigen Quelle sind es insgesamt 27 Fahrzeuge und Anhänger, darunter Mähdrescher, Sämaschinen, und ein Traktor. Auch tonnenweise Zubehör und Betriebsflüssigkeiten seien verschwunden.
Rund fünf Millionen US-Dollar Diebesgut
Der Gesamtschaden, so CNN, beläuft sich inzwischen auf rund fünf Millionen US-Dollar. Keine überraschende Summe, bedenkt man, dass ein Mähdrescher alleine um die 300.000 US-Dollar kostet. Doch da es sich bei den Landmaschinen um moderne Geräte handelt, ist es möglich, den aktuellen Standort der Fahrzeuge zu sehen – und mehr.
Wie CNN und Agrotek berichten, befand sich das Diebesgut kurz nach dem Diebstahl zunächst im über 1000 Kilometer entfernten Zakan-Yurt, einem ländlichen Ort in Tschetschenien. Anschließend ging es offenbar nochmal gut 30 Kilometer weiter nach Grosny, die Hauptstadt der russischen Teilrepublik Tschetschenien. Dort stehe das Diebesgut seither.
Die Maschinen stehen still
Denn viel geschafft haben die Diebe mit den neuen Maschinen wohl nicht – dank ihrer Verbindung zur Außenwelt ließen sich alle John-Deere-Fahrzeuge vom Hersteller deaktivieren und lahmlegen. Der CNN-Kontakt vermutet, dass Russland aktuell damit beschäftigt sei, einen Weg zu finden, die Traktoren und Mähdrescher zu hacken. Bislang offenbar ohne Erfolg. Er gehe davon aus, dass viele der neuen Maschinen deshalb zu Ersatzteillagern werden, um überhaupt etwas damit anfangen zu können.
Putins Truppen: eine schrecklich marode Armee

Schlimmer sei der Diebstahl von Getreide, heißt es weiter. Vergangene Woche teilte der Bürgermeister von Melitopol ein Video, das einen LKW-Konvoi zeigte, der die Bestände des städtischen Getreidehebers abtransportiert habe. Lokale Bauern seien davon ebenfalls betroffen, fügte er hinzu.