Eigentlich hätte der Gerichtstermin am Dienstag stattfinden sollen, doch das Gericht musste die Sitzung auf Freitag, den 27. Juli vertagen – es sah sich außerstande, die Summe zu überprüfen, die ein indischer Anwalt seiner Exfrau übergegeben hatte. Der Mann war zu einer monatlichen Zahlung von 25.000 Rupien Unterhalt verurteilt worden, das entspricht etwa 310 Euro. Er hatte ihr vor Gericht eine Tasche voller 1- und 2-Rupien-Stücke übergeben, insgesamt 24.600 Rupien.
Die Frau wurde wütend und sagte: "Das ist ein neuer Trick, um mich zu quälen und zu schikanieren. Das ist eine Verhöhnung des Gesetzes." Die "Times of India" veröffentlichte ein Video von der Zählung des Geldes auf Facebook.
2015 hatte das Paar die Scheidung eingereicht und der Anwalt war zu der Unterhaltszahlung verpflichtet worden. Als er der Zahlung damals nicht nachgekommen war, wandte sich seine Exfrau an den Obersten Gerichtshof. Der forderte ihn auf, die fälligen Schulden von 50.000 Rupien zu begleichen, da er die letzten beiden Monate säumig geblieben war.
Reine Schikane
In dem aktuellen Fall hatte der Mann behauptet, er habe kein Geld. Seine Exfrau erklärte vor Gericht, er sei praktizierender Anwalt und hätte hochrangige Klienten. Zudem besitze er diverse Immobilien. "Ich brauche das Geld dringend", klagte sie, "erst verzögert er dauernd die Zahlung und jetzt gibt er mir Kleingeld. Was soll ich damit machen? Keine Bank wird das annehmen."
Der Mann rechtfertigte seine Zahlungsweise: "Nirgendwo steht geschrieben, dass das Geld in 100-, 500- oder 2000-Rupien-Scheinen bezahlt werden muss. Ich habe es drei Referendare zählen lassen." Die offene Summe von 400 Rupien, die er offenbar nicht mehr in kleine Münzen hatte tauschen können, zahlte er in 100-Rupien-Scheinen.
Bis Freitag wird die Summe nun bei Gericht gezählt. Und seine Exfrau muss weiterhin auf ihren Unterhalt warten.
