Das Glück von Isobel Barnes und ihrem Ehemann Luke war nur von kurzer Dauer. Luke litt an einer Herzmuskelkrankheit und benötigte eine Transplantation. Doch er bekam nicht rechtzeitig ein neues Organ, im März starb er mit 34 Jahren an multiplem Organversagen.
Ein Schock für seine Frau, die damals erst 22 Jahre alt war. Isobel Barnes fasste den Entschluss: Sie will gewissermaßen einen Teil des Lebens führen, das ihrem Mann verwehrt blieb – indem sie seine Träume erfüllte. Die junge Frau aus Nottingham nahm sich vor, eine Bucketlist mit Orten abzuarbeiten, die ihr Mann nicht mehr bereisen konnte. Gleichzeitig hofft sie, dadurch seinen Tod besser verarbeiten zu können.
Lieber am Strand trauern als zu Hause
Nach seinem Tod verkaufte sie ihr Haus und buchte ein One-Way-Ticket nach Australien. Einige Monate lang will sie die Welt bereisen, zu Ehren ihres verstorbenen Mannes. "Egal wo ich bin, ich trauere und ich bin traurig", sagt sie. "Aber ich tue das lieber am Strand als zu Hause in Nottingham. Luke wollte, dass ich das beste Leben habe – ich tue das auch für ihn."
Sommer, Sonne, Meer: An diesen Orten an Nord- und Ostsee urlauben Familien am liebsten

Natürlich wird diese Art der Trauerbewältigung von einigen auch kritisch beäugt. Und auch Isobel fühlt sich mitunter "schuldig, wenn [sie] nicht weine", wie sie selbst sagt: "Aber Trauer ist komplex." Die Notfallmedizinerin will einige Monate unterwegs sein und dann wieder in ihr normales Leben zurückkehren – auch wenn das ohne ihren Mann nie wieder so sein wird wie früher. Das Paar hatte sich vor zwei Jahren bei der Arbeit kennengelernt und ein Jahr später geheiratet.

Ihre Reise soll Isobel nach Südostasien führen. "Das wäre das, was wir zusammen getan hätten", sagt sie. Wann sie wieder den Rückweg nach England antreten will, weiß sie noch nicht genau. Im August will sie einmal kurz in die Heimat zurückkehren, danach wohl erst wieder zu Weihnachten zurückfliegen. Während andere Menschen sich nach dem Verlust eines geliebten Menschen zurückziehen, will sie das Leben genießen – und damit auch dazu inspirieren, eine andere Perspektive auf Trauer einzunehmen. Außerdem möchte Isobel Barnes angesichts der tödlichen Krankheit ihres Mannes für Blut- und Organspenden werben: "Das Einzige, was ich für den Rest meines Lebens tun will, ist, meinen Ehemann stolz zu machen."
Quellen: "Mirror", "Daily Mail"