Studenten der Ruhr-Uni können die Frage beantworten
Allzu viel Vertrauen in »Tagesschau«-Wetterfrösche und »Heute«-Meteorologen hat schon so manchem Gutgläubigen einen nassen Pelz beschert. Doch wenn das mit den Wettervorhersage auf der Erde schon so schwierig ist, wie steht es dann um das Weltraumwetter?
Weltraumwetter, gibt es denn so was? So etwas gibt es. Ansonsten wären Phänomene wie Polarlichter oder gestörte Satelliten-Kommunikation nicht erklärbar. Als Weltraumwetter bezeichnen Physiker die Wechselwirkung zwischen Erdmagnetfeld und dem Sonnenwind, jenem Teilchenfluss, der von der Sonne abströmt. Ausschlaggebend für diese Wechselwirkung ist die sogenannte Rekonnexion, die Umwandlung der Energie magnetischer Felder in Strömungs- und thermische Energie. An der Ruhr-Universität wird dieses weite Feld von gleich zwei Lehrgebieten beackert.
Die Lehrstühle für Theoretische Physik I und Theoretische Physik IV können jetzt auf die Unterstützung hochmoderner Rechnerarchitektur zurückgreifen. Ihnen wurde die »HP/Intel Itanium Grant Award« zuteil. Damit zählen die beiden Lehrstühle zu weltweit 40 Projekten, die mit dem mit 30.000 Euro dotierten Preis der beiden Computerriesen Intel und Hewlett Packard ausgezeichnet wurden.
Für die stattliche Summe werden Rechner beschafft, die die riesigen Datenmengen, die bei der Errechnung der Rekonnexion anfallen, noch schneller bewältigen können.
Willkommenes Geschenk ist kein Verkaufsschlager
Was für die RUB-Physiker ein willkommenes Geschenk ist, scheint für den Rest des Computermarktes nicht sonderlich interessant. Im dritten Quartal des vergangenen Jahres, das erste vollständige Verkaufsquartal für Intels Itanium-Technologie, wurden nicht einmal 500 Server mit dem nicht ganz billigen Prozessor abgesetzt.
Da liegt die Vermutung nahe, Chipriese Intel wolle mit dem hochdotierten Geschenk an die Wissenschaft für weitere Beispiele einer sinnvollen Nutzung seiner modernen Prozessorarchitektur sorgen, um das Geschäft anzukurbeln. (sf)