Pandemie "Sie weiß es noch nicht": Covid-Kranke im künstlichen Koma bringt Sohn zur Welt

Untersuchung zu Neugeborenen mit Fehlbildungen in Frankreich
Die junge Mutter hat ihren Sohn noch nicht gesehen (Symbolbild)
© Jiri Hubatka / Picture Alliance
Das Coronavirus sorgt auch bei jungen Menschen manchmal für schwere Verläufe. Eine junge Mutter ist nun in ein künstliches Koma versetzt worden. Von der Geburt weiß sie noch nichts. Und auch der Vater durfte den Kleinen erst nach Tagen auf den Arm nehmen.

Die Geburt des Kindes ist für viele Eltern einer der wichtigsten Momente ihres Lebens. Doch durch Komplikationen kommt es immer wieder vor, dass Mütter die Geburt selbst nicht bewusst mitbekommen. Eine junge Frau in Kanada weiß auch Tage später noch nicht, dass sie gerade einen Sohn geboren hat. Auch der Vater musste tagelang warten, ihn endlich in die Arme schließen zu dürfen

Schuld ist die Corona-Pandemie. Die 37-jährige Kanadierin Gillian M. war kurz vor dem Stichtag ihres zweiten Kindes mit Atemproblemen ins Krankenhaus gefahren, berichtet ihr Ehemann Dave M. gegenüber "Global News". Dort sei sie mit Covid-19 diagnostiziert worden. Zunächst sollte sie nur zur Beobachtung bleiben, doch die Situation verschlechterte sich zunehmend. "Plötzlich bekam ich den Anruf, dass sie einen Not-Kaiserschnitt machen müssten, weil sich ihr Gesundheitszustand so stark verschlechtere." Betäubt und künstlich beatmet brachte sie am Dienstag ihren Sohn auf die Welt. Er wurde zum Glück negativ getestet.

Dramatische Geburt

"Wir haben nun einen gesunden Jungen. Aber sie weiß nicht, dass sie ihn bekommen hat. Oder dass es ein Junge ist", erklärte der Vater der Zeitung am Freitag. Er selbst durfte sein Kind auch erst am Donnerstag zum ersten Mal in den Armen halten. Weil die Mutter positiv auf das Coronavirus getestet worden war, mussten er und die gemeinsame Tochter aus Sicherheitsgründen selbst bis zu einem negativen Test isoliert werden.

Die Mutter ist noch nicht über den Damm. Die Lungen seien "stark angeschlagen", erklärte Dave M.. Seit der Geburt sei seine Frau erst einmal kurz wach gewesen. "Darauf kann einen niemand vorbereiten", erklärt der aufgewühlte Vater und Ehemann. "Es gibt keine Bücher, die einem erklären, wie man mit so etwas umgeht." Wie genau Gillian sich angesteckt hat, ließ sich nicht nachvollziehen. "Weil sie so hoch schwanger war, ging sie ja quasi nirgendwo hin. Nur ins Krankenhaus oder um unsere Tochter von der Kita abzuholen."

Aktuell kann der frischgebackene Vater nur abwarten. Seine Tochter helfe ihm, optimistisch zu bleiben, berichtet er. Zudem sei ein Netzwerk von Freunden und Familie an seiner Seite. Die Unterstützung sei überwältigend. 

Quelle: Global News

mma

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