Erfahrungsbericht "Mein Jahr in Kanada"

Ruth Jochum, 26 Jahre, ist nach ihrem 6. Semester in Psychologie für ein Studienjahr mit einem DAAD-Stipendium an die McGill University im kanadischen Montréal gegangen und hat danach dort ein dreimonatiges Praktikum in der Personalabteilung einer Firma absolviert.

"Der wichtigste Tipp, den ich geben kann: Auf jeden Fall zu versuchen, schon in Deutschland mit einem kanadischen Professor Kontakt aufzunehmen und sich für ein 'independant research program' anzumelden, wie sie im kanadischen Studium üblich sind. Es macht natürlich etwas Mühe herauszufinden, an welcher Uni man zu welchem Dozenten gehen soll - ich habe gut anderthalb Jahre, bevor es losgehen sollte, wochenlang im Internet verbracht, Vorlesungsverzeichnisse durchgesehen, Mails verschickt. Aber bei der Bewerbung um das DAAD-Stipendium kam das sehr positiv an: Die haben gemerkt, dass ich mich wirklich mit der Sache auseinandergesetzt habe. Das kleine Forschungsprojekt in Sozialpsychologie, das ich dann in Montréal gemacht habe, war wirklich eine tolle Erfahrung: Wir waren nur drei Studenten und wurden hervorragend betreut, der Kurs wurde in Deutschland anerkannt - und mit etwas Glück werden unsere Forschungsergebnisse in einer internationalen Fachzeitschrift für Psychologie veröffentlicht. Auch für eine Praktikumsstelle braucht man einen langen Atem - ich habe extrem viele Bewerbungen verschickt, aber der Service des Career Centers an der McGill Universität hat mir super geholfen. Mein zweiter Tipp betrifft das Leben außerhalb der Uni: Das Studium ist so arbeitsintensiv, dass man auf dem Campus kaum Leute kennen lernt. Deshalb sollte man sich unbedingt ein Hobby zulegen. Ich habe einen Salsa-Kurs gemacht, da war es dann viel einfacher, in Kontakt mit Kanadiern zu kommen."

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