PARIS Baguettes und Künstler

Wie lebt und studiert es sich in Paris?

Wie lebt und studiert es sich in Paris?

»Ja, meine Frau ist Künstlerin, sie schreibt«, erwidert hinter mir erklärend ein Brite. »Deshalb sind wir auch nach Paris gekommen.« Paris, das Sammelbecken für allerhand Lebenskünstler. Während ich die Bücherstapel der kleinen Buchhandlung durchsehe, setzt der Brite zu einer längeren Erklärung seiner künstlerischen Lebensumstände an. Nein, er sei auch Künstler. Er mache große Fotos von Popcorn. Ich muss schmunzeln und verlasse den Buchladen. Solche Gespräche haben hier keinen Seltenheitswert.

Studieren in Paris: Das lässt die meisten vor Neid erblassen. Der Gedanke an Baguettes, Cafés, Museen und an die Kunst des Lebens liegt nahe. Vielleicht dachte auch ich daran, als ich mich auf den Weg machte, in einem Semester die Stadt und die Sorbonne zu erkunden.

Wenn man das erste Mal mit der Pariser Rush Hour konfrontiert wird und sich am liebsten in die nächste Kleinstadt wünscht, tritt die Ernüchterung ein. Oder der bürokratische Hürdenlauf, den ich an der Sorbonne hinter mich bringen musste, um an den ersehnten Studentenausweis zu kommen: Mit Bescheinigungen meiner Krankenversicherung, meiner deutschen Universität, Fotos und Ausweisen bewaffnet, versuche ich - zwischen mehreren Gebäuden hin- und her wechselnd - nicht nur den richtigen Weg und die richtigen Worte zu finden, sondern auch dem Pariser Regen zu entkommen. Nach mehreren Stunden habe ich erfolgreich meinen Ausweis und meine Kurse organisiert. Und in meinen Schuhen schwappt das Pariser Regenwasser munter auf und ab.

Aber da sind auch die schönen Seiten: Wenn man mittags bei Sonnenschein mit einem Baguette auf den Stufen der Nationalen Ruhmeshalle - dem Panthéon - sitzt und in der Ferne den Eiffelturm betrachtet. Oder wenn man von der Sorbonne aus durch die Gassen des Quartier Latin zur Seine bummelt.

Das sind die Momente, die alle organisatorischen Herausforderungen freundlicher erscheinen lassen! (kl)

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