STUDIUM Skandal in Oxford

An der Universität Oxford, wo angeblich nur gute Noten und Leistung zählen, sind Studienplätze auch gegen hohe Geldspenden käuflich.

An der Universität Oxford, wo angeblich nur gute Noten und Leistung zählen, sind Studienplätze auch gegen hohe Geldspenden käuflich. Der Vizekanzler der Universität, Colin Lucas, kündigte eine Untersuchung an, nachdem einem Reporter der Zeitung »The Sunday Times« für den Fall einer namhaften Spende ein Studienplatz zugesagt worden war.

»So etwas würde gegen alle Prinzipien verstoßen, auf denen unser Aufnahmeverfahren beruht«, sagte Lucas entsetzt. Der Reporter, der sich als Bankier auf der Suche nach einem Studienplatz für einen in der Schule nur durchschnittlich erfolgreichen Sohn bemühte, war am Pembroke College fündig geworden, einem der ärmsten Colleges, aus denen sich die Universität Oxford zusammensetzt. Dort hatte der für Aufnahmen zuständige John Platt erklärt, bei einer entsprechenden Zuwendung könne ein zusätzlicher Studienplatz geschaffen werden.

Dadurch werde keinem wirklich begabten Kandidaten etwas weggenommen und das liege ja im Interesse der Universität. Auf die Frage, ob so etwas denn schon öfter vorgekommen sei, sagte Platt: »Wenn Sie das wirklich ganz vertraulich behandeln, dann ist meine vertrauliche Antwort: Das haben wir schon gemacht. Aber wenn das bekannt wird, dann werden wir hier alle weggeblasen.« Die »Sunday Times« druckte eine Tonbandaufnahme des Gesprächs im Wortlaut ab.

»Wenn an diesen Behauptungen nur ein Körnchen Wahrheit ist, dann muss das College die härtesten Maßnahmen ergreifen, um sein Ansehen wieder herzustellen«, sagte Vizekanzler Lucas.

PRODUKTE & TIPPS