Ein Teich im Garten ist mehr als nur Wasser: Er ist ein lebendiges System, das Pflanzen, Tiere, Mikroorganismen miteinander verbindet. Wasserpflanzen stehen dabei im Zentrum dieses Systems. Ohne sie gerät das Gleichgewicht schnell ins Wanken. Sie liefern Sauerstoff, bieten Rückzugsmöglichkeiten für Fische und Quappen und reduzieren Algenwachstum, indem sie Nährstoffe binden. Doch nicht jede Pflanze wächst überall gleich gut und nicht jede Art erfüllt alle Aufgaben. Wer also einen Teich anlegt oder umgestaltet, sollte sich zunächst klarmachen, welche Pflanzzonen vorhanden sind – Ufer, Flachwasser, Tiefwasser, Schwimm- oder Filterzone – und wie Licht, Wassertiefe, Temperatur und Pflanzerde beschaffen sind.
Pflanzen, die am Ufer gedeihen möchten, haben oft feuchten Boden, aber nicht dauerhaft stehendes Wasser. Flachwasserpflanzen vertragen kurze Überschwemmung und etwas mehr Feuchtigkeit, während Tiefwasserpflanzen auch in mehreren Dezimetern Tiefe noch über Wasser greifen oder dort Unterwasserbereiche bilden. Wichtig ist auch, dass Winterhärte vorhanden ist, damit der Teich auch in der kalten Jahreszeit nicht ohne Biomasse dasteht. Die Auswahl in entsprechenden Online-Shops ist riesig. Wir klären für Sie, was wirklich nötig ist.
Warum sind Wasserpflanzen unverzichtbar im Teich?
Wasserpflanzen stabilisieren das Ökosystem auf mehreren Ebenen: Sie wirken wie natürliche Filter, indem sie dem Wasser Nährstoffe entziehen – Stickstoff und Phosphor –, die sonst Algenwachstum fördern würden. Unterwasserpflanzen wie das Hornblatt oder Tannenwedel sind hierbei besonders effektiv. Sie bieten auch Unterstand für Jungfische und Kleinstlebewesen. In der Uferzone helfen Pflanzen wie Schilf, Seggen, Sumpfdotterblume oder Wasserlilien dabei, das Ufer zu stabilisieren und Erosion zu vermeiden. Schwimmpflanzen können die Wasseroberfläche beschatten und die Verdunstung reduzieren. Ohne ausreichende Bepflanzung drohen ökologische Probleme wie trübes Wasser, ständige Algenblüte und Sauerstoffmangel.
Die Zonen im Teich – und welche Pflanzen wo am besten gedeihen
Ein gut geplanter Teich lässt sich in mehrere Pflanzbereiche aufteilen. Ganz am Rand liegt die Uferzone (meist 0 - 10 Zentimeter Wassertiefe oder Spritzzone), ideal für Uferstauden und Halbschattenpflanzen. Danach folgt die Flachwasserzone (zirka 10 - 30 Zentimeter), wo Sumpfpflanzen und bodennahe Blühpflanzen stehen. Tiefwasserzonen (über 30 Zentimeter) sind Heimstatt für tief wurzelnde Pflanzen und Seerosen. Schwimm- und Filterzonen liegen auf der Wasseroberfläche oder knapp darunter. Ihre Bewohner sind Schwimmpflanzen oder Unterwasserpflanzen, die Sauerstoff produzieren. Die Auswahl sollte so erfolgen, dass jede Zone abgedeckt ist: mindestens eine Pflanze pro Zone, damit alle Funktionen, wie Sauerstoff, Filterung, Struktur, ästhetische Wirkung, ausgefüllt sind.
Mit diesen Pflanzen klappt Ihr Teichprojekt!
Damit ein Teich stabil bleibt, helfen durchdachte Pflanzungen mit robusten, anpassungsfähigen Arten. Einige Shops bieten fertige Sets an, die gezielt auf bestimmte Funktionen ausgelegt sind.
Besonders wichtig sind Sauerstoffpflanzen. Der Tannenwedel (Hippuris vulgaris) wächst unter Wasser und produziert große Mengen Sauerstoff. Seine stachelartigen Triebe bieten zudem Jungfischen Schutz. Unter Wasser breitet sich auch das Tausendblatt (Myriophyllum) aus. Mit seinen fein gefiederten Blättern schafft es ein dichtes Unterwassergrün, das Algen die Nährstoffe entzieht und für klares Wasser im Teich sorgt.
Für die Filterfunktion empfiehlt sich ein Wasserpflanzen-Mix, wie beim Reinigungspflanzen-Set von Toom. Solche Pflanzen wachsen schnell, nehmen Stickstoff und Phosphate auf und entziehen so den Algen die Grundlage. Die Zusammensetzung der Pflanzen kann je nach Markt-Standort und Jahreszeit variieren, aber es können Pflanzen wie Carex, Acorus, Myriophyllum, Hottonia, Iris, Hydrocotyle oder Crassula enthalten sein. Wer zusätzlich die Oberfläche beschatten möchte, greift zu einem Schwimmpflanzen-Mix, im 6er-Set ebenfalls bei Toom erhältlich. Froschbiss, Muschelblume und andere Arten schwimmen frei, sorgen für abwechslungsreiche Struktur und reduzieren das Aufheizen des Wassers im Sommer.
Auch die Randzonen sollten nicht vernachlässigt werden. Ein Set Uferpflanzen bietet robuste Arten, die den Übergang vom Land zum Wasser betonen, das Ufer stabilisieren und Lebensraum für Insekten schaffen. Für farbliche Akzente ist die Sumpfdotterblume (Caltha palustris) ideal. Sie blüht im Frühjahr intensiv gelb, zieht Bestäuber an und ist winterhart.
Die Pflege von Wasserpflanzen: Was, Wann und Wie
Damit Wasserpflanzen langfristig gesund und schön bleiben, sind einige Pflegeschritte nötig. Im Frühling bietet sich ein Rückschnitt von abgestorbenen Pflanzenteilen an. Wer Unterwasser- oder Schwimmpflanzen über den Winter draußen lässt, sollte abgestorbene Blätter entfernen, um Fäulnis und Sauerstoffzehrung zu vermeiden. Dünger oder Nährstofftabletten sind sinnvoll, insbesondere für Seerosen oder stark blühende Pflanzen: Sie können regelmäßig über Langzeitdünger in Töpfen oder Körben verabreicht werden. Wichtig ist auch, abgestorbene Teile im Herbst zu entfernen, damit sich kein Mulm am Boden ansammelt und keine Nährstoffe auf Dauer freigesetzt werden, die im Frühjahr Algenprobleme verursachen.
Ein weiterer Pflegetipp: Beobachten Sie das Lichtangebot. In tiefen Teichen sowie an schattigen Plätzen empfiehlt sich die Auswahl von Pflanzen, die Schatten vertragen – wie bestimmte Seerosenarten oder Uferpflanzen. In sonnigen Bereichen sollten Pflanzen gewählt werden, die Licht und Wärme gut nutzen können, ohne auszutrocknen. Für die Filterwirkung und als Sauerstoffquelle sind Unterwasserpflanzen unabdingbar, ebenso wie Schwimmpflanzen, die das Licht regulieren und zugleich Sauerstoff liefern. Pflanzkörbe oder Pflanzflächen sollten mit geeignetem Substrat versehen sein. Kies, spezielle Teicherde oder Körbe mit Erde plus Substrat helfen beim Anwachsen und verhindern, dass die Roots durchwurzeln und Schlamm aufgewirbelt wird.
Häufige Fehler und wie man sie vermeidet
Ein häufiger Fehler ist die Überpflanzung einer Zone mit zu vielen schnell wachsenden Schwimmpflanzen oder Schwimmpflanzeninseln. Sie mögen dekorativ erscheinen, blockieren aber das Licht und beeinflussen Temperatur und Sauerstoffgehalt darunter negativ. Ein anderer Fehler: das Vernachlässigen der Winterhärte. Manche Pflanzen kommen aus Gewächshäusern und sind nicht frostfest; solche müssen überwintern oder geschützt werden. Auch die Wahl des falschen Bodengrunds kann wachsen verhindern. Zu dichter Boden oder rein sandiger Boden hält Nährstoffe kaum, zu reicher Boden kann überdüngen und später Algenförderung sein. Achten Sie daher immer auf die Bedingungen, in denen die Pflanzen gedeihen sollen und kaufen sie bei großen Fachhändlern.