Ob mit Blick auf die eigene Gesundheit oder aus Liebe zum Tier – es gibt viele Gründe, warum Menschen auf Fleisch in ihrer Nahrung verzichten. Wer den Geschmack von Fleisch grundsätzlich mag, aber aus welchem dieser Gründe auch immer keine toten Tiere essen möchte, dem blieb lange nur der Verzicht.
Seit einiger Zeit gibt es aber etliche Ersatzprodukte, die sowohl Aussehen wie auch Geschmack der fleischlichen Vorbilder teils verblüffend trefflich nachahmen, aber komplett ohne tierische Produkte auskommen. Die Zeitschrift "Ökotest" hat sich etliche der veganen Salamis und Mortadellas im Sortiment der deutschen Supermärkte und Discounter einmal näher angesehen.
Das Ergebnis ist allerdings eher ernüchternd. 19 vegane Wurstprodukte, sechs davon bio, waren im Test vertreten. Der Preis für den Aufschnitt variierte von 1,24 bis 3,32 Euro pro 100 Gramm. Der überwiegende Teil schnitt nach den angelegten Kriterien schlecht ab. Am Geschmack oder am Mundgefühl lag es nicht. Diese Attribute wurden beim sogenannten Sensoriktest entscheidend. Und alle 19 Produkte schnitten darin sehr gut ab. Speziell die Bio-Aufschnitte lieferten laut Testerin dazu einen ordentlichen pfanzlichen Eiweißgehalt.
Diese sieben Produkte sollten Sie beim nächsten Einkauf links liegen lassen

Wer gesünder leben und dabei die Umwelt schützen will, sollte weniger Rindfleisch essen. Das belegt eine neue Studie nun eindrücklich. Ein Umstieg etwa von Rindfleisch auf alternative Eiweißquellen wie Hülsenfrüchte könnte die Zahl der ernährungsbedingten Todesfälle weltweit um bis zu 2,4 Prozent senken. Zugleich zeigt die Studie, dass die Rindfleischproduktion im Jahr 2010 für 25 Prozent aller Treibhausgasemissionen aus dem Nahrungsbereich verantwortlich war. Alternative Eiweißquellen könnten den Ausstoß demnach deutlich reduzieren. Lesen Sie mehr dazu hier.
Zu viele Mineralölbestandteile in veganer Wurst
Nein, es waren die Inhaltsstoffe, die den Testerinnen den Geschmack verhagelten. Bis auf die Bio-Produkte und ein konventioneller Aufschnitt enthielten alle Kandidaten das umstrittene Verdickungsmittel Carrageen. Auch einen mitunter höheren Salzgehalt bemängelte "Ökotest" – außerdem bei den Nicht-Bio-Wurst diverse zugefügte Aromastoffe. Was den Großteil der Produkte jedoch in den roten Bereich zog, war vor allem eine mehr oder wenig starke Verunreinigung mit Mineralölbestandteilen. Einige davon können laut Test krebserregende Verbindungen enthalten, bei anderen sei die Auswirkung auf den Körper unklar.
Vorsorglich sollten Lebensmittel so wenig wie möglich solcher Verbindungen enthalten, heißt es. "Mineralölbestandteile können unter anderem aus Gleitmitteln für Kunststoffdärme in veganen Aufschnitt gelangen", schreibt "Ökotest". Das Problem sei allerdings auch bei "echter" Wurst bekannt. Ohnehin, so der Artikel, könnten vegane Aufschnitte im (ökologischen und gesundheitlichen) Vergleich mit "echter" Wurst fast nur gewinnen.
"Ökotest" vegane Wurst: 13 von 19 Produkten fallen durch
Die Ergebnisse: Testsiegerin wurde "Vemondo Veganer Aufschnitt nach Schinkenwurst-Art" von Lidl, das als einziges Produkt mit "gut" bewertet wurde. Allerdings werde ausgerechnet bei der Gewinnerin gerade die Zusammensetzung überarbeitet, heißt es.
Immerhin mit "befriedigend" wurden eingestuft: "Alnatura Veganer Tofu Aufschnitt Kräuter", "Dennree Veganer Aufschnitt auf Weizenbasis Kräuter" und "Wheaty Veganer Bio Aufschnitt Salami Art". Zwei weitere Produkte bekamen noch ein "ausreichend", der Rest wurde – wohl vor allem mit Blick auf die Mineralölbestandteile – als "mangelhaft" oder "ungenügend" eingestuft.