Im Juni wurde ich reich beschenkt. Ein exzellenter Holundersekt gelang. Ich setzte diesen erstmals an. Frischte Erinnerungen aus der Kindheit damit auf. Damals, als im Keller die Flaschen im Regal, mit Korken und Bindfaden verschlossen, lagen. In ihnen reifte der Hollersekt (das ist die österreichische Bezeichnung). Ab und an explodierte eine der Flaschen. Der Druck war einfach zu hoch. Aber wenn man vom Heumachen kam, mittags ein klassisches Sommeressen am Tisch stand (Rahmgurken mit Pellkartoffeln), dann war das etwas ganz Besonderes für mich. Hollersekt, kellerkalt.
Also, er gelang. Er gelang ausgezeichnet. Ich bin wirklich stolz auf mich. Mein erster selbstgemachter Hollersekt. Und ich habe jetzt die vierte Charge angesetzt. Vor lauter Begeisterung. Übrigens: Geschossen wird bei mir nicht mehr. Flaschen-Explosionen vermeide ich mit dem Abfüllen in Plastikflaschen. Fühlen sich diese hart und prallgefüllt an, ist der Sekt genussfertig.
Das zweite große Geschenk im Juni war die Menge an Gemüse, Kräutern und Blüten, die ich ernten konnte. Insgesamt erbrachte mein Küchengarten einen Ertrag von 5,18 Kilogramm im Juni. Hauptsächlich Salate, Spinat, Mangold, Baumspinat, Fenchelgrün und erste Erbsen. Und 800 Gramm Erdbeeren von vier Pflanzen.
Das schwere Gemüse kommt aber noch. Nämlich Fenchelknollen, Zucchini, Kürbisse, Tomaten, Bohnen, Kohlrabi, Blumenkohl, Kartoffel usw. Da darf ich mich noch in Geduld üben.
Ich finde, das ist ein ganz passables Ergebnis für einen so kleinen Küchengarten. Zwölf Quadratmeter Gesamtfläche und davon rund die Hälfte als Anbaufläche nutzbar. Erstinvestition im Vorjahr, dem ersten Jahr, rund 400 Euro für Erde, Töpfe, Gefäße, Saatgut usw. Aktueller Investitionsstand rund 100 Euro.
Das einzige, was ich jetzt tun kann ist, fleißig zu gießen. Denn wenn Tomaten und andere Fruchtgemüse blühen, benötigen sie Wasser. Das fördert den Fruchtstand. Also lasst uns fleißig gießen und in einen ertragreichen Juli gehen. Mit Dankbarkeit für das dritte große Geschenk. Nämlich die vielen Leser meines Blogs. Ein großes Dankeschön.
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Hier das Rezept vom Hollersekt. Danke Peter für den Hinweis. Obwohl, der Holunder ist jetzt schon verblüht.
3 1/2 Tassen Zucker in 2 Tassen heißem Wasser auflösen. Das Zuckerwasser in ein fünf Liter fassendes Gurkenglas füllen, das Glas mit kalten Wasser auffüllen, 5 voll erblühte Holunderblüten dazu geben und eine in Scheiben geschnittene Biozitrone. 2 Esslöffel Weinessig zugeben. Das Glas leicht verschließen, vier bis fünf Tage warm stehen lassen. Wenn es zu gären beginnt, den Ansatz abseien und in saubere Flaschen mit Schraubverschluss füllen. Gut verschließen. Rund eine Woche an einem kühlen Ort den Sekt reifen lassen.
Es funktioniert mit Plastik- und Glasflaschen. Man muss nur darauf achten, Flaschen zu verwenden, die mindestens einen Liter fassen. In geringeren Mengen kommt der Ansatz nicht wirklich gut zum Gären und moussiert nur leicht. Der Vorteil der Plastikflaschen ist, wenn sich die Flasche hart anfühlt, ist der Sekt fertig. Ich stelle die Flaschen an einen kühlen Ort mit Fließenboden. Warum? Falls es eine durch den Druck zerreissen sollte, kann man das Maleur leicht entfernen.