Es ist noch nicht zu spät, einen Küchengarten anzulegen. Denn im Mai beginnt die eigentliche Pflanzzeit. Viele Gemüsepflanzen gibt es bereits als vorgezogene Setzlinge im Handel. Und auch das Pflanzen von Küchenkräutern kann immer noch erfolgen. Mein jüngster Besuch beim Gartengroßmarkt hinterließ den Eindruck: Alle sind verrückt nach Garteln.
Der ideale Platz für den Küchengarten sollte sonnig und nach Osten, Süden oder Südwesten orientiert sein. Sich einen Küchengarten auf einem nordseitigen oder im Halbschatten befindlichen Balkon, Gartenstück oder Terrasse anzulegen, funktioniert ebenfalls. Dann aber für verschiedene Blattgemüse, Salate, Schnittlauch und Petersilie. Eine Liste an Pflanzen für den Nutzgarten im Halbschatten findet manhier.
Den Anfängern rate ich, einfach zu pflegende Sorten in den erste eigenen Küchengarten zu setzen. Die meisten Küchenkräuter sind robust und vertragen auch mal ein wenig Trockenheit. Mit Ausnahme des Basilikums. Das muss regelmäßig gegossen werden. Im Hochsommer bei hohen Temperaturen unter Umständen auch morgens und abends. Vor allem dann, wenn es im Topf gezogen wird. Trotzdem kann man mit dem Gießen sparsam umgehen. Viele Anfänger wässern ihre Pflanzen zu Tode. Schwimmunterricht und Küchengarteln vertragen einander nur schwer.
Typische Anfänger-Gemüse sind: Verschiedene Salate, Schnittlauch, Petersilie, Spinat, Salat-Rauke, Radieschen aber auch Buschbohnen, Zuckererbsen und bei einer Möglichkeit, Pflanzen in die Höhe ranken zu lassen, auch Stangenbohnen. Erdbeeren (Monatserdbeeren und mehrmals tragende Sorten) sind ebenfalls relativ unkompliziert. Die eine oder andere Cocktail-Tomate findet man auch bei den Anfänger-Gärtnern.
Den Neulingen im Küchengarteln rate ich, Radieschen als Saatgut im Band zu kaufen. Die Samen sind in ein Saatgutband eingearbeitet. Das schützt die Anfänger vor einer zu dichten Aussaat, und das Saatband ist auch bestens für den Küchen-Kindergarten geeignet. Auch die Salatrauke bekommt man als Saatgut mit Saatband.
Wer Schnittlauch im ersten Küchengarten ziehen will, greift gleich zu Beginn zu zwei bis drei Stöcken. Dann kann man mehrmals die Woche Schnittlauch ernten. Wenn man immer nur maximal ein Drittel des Schnittlauches abschneidet, wächst dieser gut nach und versorgt einen laufend damit.
Zu den Blumen für Küchengarten-Anfänger darf ich sagen: Auch die sind meist robust. Also setzt man zwischen Salat, Radieschen und Kräuter oder Erdbeeren die herkömmliche Kapuzinerkresse, Ringelblumen und Tagetes.
Ich gieße meinen Küchengarten gerne morgens und im Hochsommer dann auch abends. So können die Pflanzen das Wasser gut aufnehmen. Wie man auf dem Foto sieht, habe ich ein wenig Grasfläche in meinem Küchengarten. dieses Gras schneide ich maximal drei Mal im Jahr. Ich lasse es höher stehen, weil es mir den Tau während der Nacht einfängt und für ein gutes Mikroklima sorgt. Ich beobachte immer wieder, dass Küchengärten neben englischen Rasenflächen (also Rasen, die wöchentlich penibel gemäht werden) nur schwer einen guten Ertrag liefern und dort die Erde auch oftmals sehr trocken ist. Um das Wasser zum Gießen der Gemüsepflanzen sparsam zu verwenden also: Gras stehen lassen. Eine natürliche Wiese im Küchengarten ist förderlicher für das ökologische Mikrosystem als gestutzte Rasenfläche.
Und was ich jetzt im Mai auch pflege zu tun ist der Besuch von Pflanzenmärkten und Tauschmärkten für Gemüsepflanzen. Erstens treffe ich Gleichgesinnte und zweitens findet man interessante Gemüsesorten. Auch so mancher Besuch bei einem Gartenfreund inspiriert die eigene Gartengestaltung. Egal wie groß der Garten des Freundes ist.