Gutes aus dem Küchengarten Jetzt gehts den Tomatentrieben an den Kragen

  • von Angelika Wohofsky
Gutes aus dem Küchengarten: Jetzt gehts den Tomatentrieben an den Kragen
Urban gardening im Juli ist ein Vollzeitjob für Hobbygärtner. Denn der Balkon verwandelt sich in diesem Monat in eine "grüne Hölle". Es sprießt und wächst. Und die Tomaten müssen gestutzt werden.

Der Küchengarten beginnt im Juli zu einer Art "Grüner Hölle" zu werden. Jetzt geht es in die zweite Saison. Die erste Ernte ist eingefahren, Tomaten blühen und setzen fleißig ihre Früchte an. Und: Herbstgemüse werden gesetzt.

Wer Frühkartoffeln bereits geerntet hat, kann diese Beete mit Gemüsen wie Bohnen oder Erbsen bestellen. Buschbohnen sollten aber bis 10. Juli gesät sein. So haben sie noch Zeit zu ihrer Entwicklung und bringen im Herbst noch eine Ernte. Gleiches gilt für Erbsen.

Außerdem muss der Endiviensalat und der Radicchio schleunigst gesät werden, damit wir im Herbst ernten können. Ebenfalls säen kann man noch eine zweite Partie Kohlrabi und natürlich Radieschen.

Nun aber zu einer besonders wichtigen Arbeit im Küchengarten, die gerne vergessen wird. Nämlich das Ausgeizen der Tomaten. In den Blattwinkeln schieben Tomaten kräftige Triebe. Und die verhindern, dass die Tomaten reichlich Früchte ansetzen. Solche Achseltriebe werden also an ihrer Basis ausgebrochen. Ich lege diese Triebe als eine Art Dünger dann zum Tomatenstock auf die Erde. Steckt man diese nämlich in die Erde, würden sie anwurzeln.

Gutes aus dem Küchengarten: Das sind die Triebe, die ausgegeizt werden. Foto: AWohofsky 2014
Das sind die Triebe, die ausgegeizt werden. Foto: AWohofsky 2014

Dieses so genannte Ausgeizen der Tomaten kann man sich bei kleinen Sorten wie Johannisbeertomate oder Cocktailtomaten ersparen. Alle großfruchtigen Sorten werden aber ausgegeizt. Wie man auf den Fotos sieht, handelt es sich bei diesen Trieben nicht um Blätter. Ich zwicke diese Triebe einfach mit den Fingernägeln an ihrer Basis ab.

Außerdem benötigen die Tomaten jetzt einen so genannten Kopfdünger. Das heißt, man düngt sie, im zwei Wochen Abstand. Ich nehme dafür EM (Effektive Mikroorganismen) und/oder Brennesseljauche. Wenn ich Pferdeäpfel finde (ein Reithof ist in meiner Nähe), dann sammle ich diese, trockne sie und bringe sie zerkrümelt ebenfalls bei den Tomaten aus. Kopfdünger heisst diese Form des Düngens, weil man das Düngmaterial direkt in den Wurzelbereich der Pflanze bringt. Also: Starkzehrer wie Tomaten brauchen jetzt Power in Form von Dünger.

Was passiert noch im Juli? Wir ernten fleißig unsere Würz- und Heilkräuter. Diese hängt man zu Büscheln zusammengebunden unter Dach an einen schattigen luftigen Ort zum Trocknen auf. Ist das Kraut trocken, wird es in Papiertüten im Vorratsraum als Ganzes aufbewahrt. Würde man nämlich die Kräuter sofort zerkleinern, setzt das die ätherischen Öle frei und die Würzkraft verpufft. Ich entnehme diesen Tüten nur immer jene Menge an Kräutern, die ich gerade benötige.

Am Ende haben wir im Juli recht viel Arbeit im Küchengarten. Falls es zu trocken wird, muss ja auch gegossen werden. Also, Regentonne aufstellen nicht vergessen. Und am Kompostplatz wird der frische Kompost entnommen (Kopfdünger für Tomaten). Und man sollte jetzt keine Unkräuter auf den Kompost zum Verrotten bringen. Die darin enthaltenen Samen fallen aus und man würde diese dann mit dem Kompost im gesamten Garten verteilen.

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