Wir haben eine Idealvorstellung von Garten im Kopf: Viele Beete, auf der Erde oder als Hochbeet, eine Anpflanzung in Reihen, alles wächst strukturiert. Im hinteren Teil des Gartens ist Platz für Obstbäume und Obstträucher und für einen (Schwimm-)Teich. Und nah am Haus und somit nahe an der Küche findet sich eine Kräuterspirale, in der die wichtigsten Küchenkräuter wachsen. Auf diese Art wird uns ein Küchen- oder Nutzgarten auch in Büchern präsentiert. Alles ist ordentlich zusammengeräumt und hat Struktur. Und, das wichtigste dabei: viel, viel Platz.
Diese Vorstellung mag zwar schön sein, aber wer verfügt schon über einen solchen herrschaftlichen Landbesitz? Freiland wird immer knapper und gegärtnert wird nun auch auf Asphalt in Töpfen, Kisten und Hochbeeten.
Stadtgärtner machen vor, wie die Gartenwirtschaft des 21. Jahrhunderts aussehen kann. Jeder noch so kleine Platz wird genützt – auch Hühner lassen sich auf Terrassen halten. Der Küchengarten im 21. Jahrhundert erfährt einen Wandel. Haben unsere Eltern noch klassische Gemüsegärten gepflegt, kultivieren wir Kinder unseren Salat im Blumentrog.
Selbst ich habe nur ein 12 Quadratmeter großes Gartenstück, das zur Hälfte mit Steinplatten belegt ist. Bin also auf einen Beet-Topf-Kisten-Kübel Garten beschränkt. Um derart zu gärtnern, und aus einer solchen Fläche auch noch einen guten Ertrag heraus zu erzielen, muss das Thema Küchengarten neu gedacht werden. Neu denken heisst: Alles nützen, was vorhanden ist.
Jeder verfügbare Platz kann ein "Garten" sein. In der Permakultur spricht man davon, Randzonen zu nützen. Mit den folgenden Fotos will ich zeigen, wie solche Randzonen in meinem Küchengarten aussehen und wie sie genützt werden.





