Schon an ein Insektenhotel gedacht? Wenn ich für Bienen und Hummeln entsprechende Pflanzen in meinen Küchengarten setze, dann sollte ich auch darauf achten, dass diese Nützlinge für den kommenden Winter ein Daheim vorfinden. Also baut die Küchengärtnerin ein Insektenhotel oder einen Ohrwurm-Bungalow. Denn auch Wildbienen helfen beim Bestäuben.
Nicht nur Bienen und Hummeln sind die wahren Heinzelmännchen im Küchengarten. Auch verschiedene Wespenarten und Ohrwürmer stellen Nützlinge dar, letztere fressen sogar Blattläuse.
Insekten benötigen Hohlräume um es sich in ihnen gemütlich einzurichten und in diesen zu brüten. Und da es verschiedenste Insektenarten gibt, können wir diesen auch verschieden große Hohlräume anbieten. Löcher mit unterschiedlichen Durchmessern in Baumscheiben gebohrt oder auch mit Stroh ausgestopfte Tontöpfe (das ist ein Ohrwurm-Bungalow) stellen solche Hohlräume dar. Dazu kommen auch Bruchstücke von Mauerziegeln oder Tontöpfen. Und wer ein Stück alte Baumrinde im Küchengarten belässt, der tut ebenfalls den Insekten etwas Gutes.
Ein Insektenhotelwird aus Naturmaterialien wie Holz (Rinde, Äste, Holzstücke, Holzscheiben, Holzwolle), Heu, Stroh, Lehm, Baumrinde, Torf und Reisig gebaut. Es ist darauf zu achten, dass es sonnig und windgeschützt errichtet wird. Schließlich wollen unsere Nützlinge ja auch in ihnen sicher überwintern. Die Küchengärtner denken also schon jetzt an die nächste kalte Jahreszeit und bauen den Nützlingen im Garten eine Unterkunft. Pflanzen verschiedene Kräuter und Blühpflanzen in ihre Nähe, sodass Insekten ihre Logdes und Bungalows auch finden und beziehen können.
Dass das schöne und saubere Insektenhotel aus dem Baumarkt möglicherweise nicht angenommen wird, kann damit zusammenhängen, dass manche Insektenarten erst altes, vergrautes Holz annehmen. Es geht dabei nicht um optische Schönheit und das neueste Designerstück aus der Heimwerker- und Gartenkollektion. Nein, Insekten tut man etwas Gutes, wenn man den Bohrer zur Hand nimmt und in eine vergraute Baumscheibe ein paar Vertiefungen bohrt und diese dann windgeschützt, sonnig aufstellt. Diese auch vor Niederschlägen schützt. Übrigens: Das ist auch was für Kinder, das Bauen von Ohrwurm-Logdes und Insektenhotels!
Meine Ohrwurm-Bungalows wurden im Vorjahr gut angenommen. Ich freute mich über das Freisein von Blattläusen (die saßen dann ein paar Meter weiter auf den Rosen meiner Nachbarn!). Und ich hatte gesellige Zeitgenossen in meinem kleinen Küchengarten, die sich gemeinsam mit grün-braun schillernden Mauereidechsen die südseitige Hauswand mit ihren zahlreichen Unterschlupfmöglichkeiten teilten. In Österreich zählen diese kleinen "Krokodile" zu den stark gefährdeten Arten, in Deutschland sind die Zeichen bei dieser Art auf "Vorwarnstufe" gestellt.