Gut zu wissen So gefährlich sind unsere alltäglichen Lebensmittel

So gefährlich sind alltägliche Lebensmittel
Vorsicht vor diesen Lebensmitteln: Kartoffeln und Rhabarber könnten unter Umständen gesundheitsgefährdend sein
© Getty Images
Manche unserer Lieblingszutaten enthalten Toxine. Die können ernsthaft krank machen. Die "BBC" hat sich diese Lebensmittel genauer angesehen.

Wenn Japaner den giftigen Kugelfisch verspeisen, leben sie gefährlich. Der ist nämlich voll von dem Nervengift Tetradotoxin, das sich besonders in Haut und Leber des Fisches befindet, nicht aber im Muskelfleisch. Trotzdem: Wer eine Dosis riskiert, wird vollständig gelähmt, Opfer können sich weder bewegen noch sprechen, bleiben aber bei Bewusstsein, weil das Gift nur auf die Körpernerven wirkt, nicht aber auf das Gehirn. Man stirbt an lähmungsbedingtem Atemstillstand oder Herzstillstand. Gut, dass Kugelfisch nicht zu unseren alltäglichen Lebensmittel gehört. Trotzdem: Auch in unseren Breitengraden haben wir es mit Lebensmitteln zu tun, die für unsere Gesundheit schädlich sein können.

Die "BBC" hat sich diese etwas genauer angesehen: Rhabarber ist so ein Beispiel. Es gibt eigentlich keinen Sommer ohne Rhabarber-Kuchen oder Rhabarber-Marmelade. Wer einen Gemüsegarten pflegt, baut gern das rot-grüne Stangengemüse an. Doch obwohl die Stiele essbar und bekömmlich sind, sind es die Blätter nicht. Im Gegenteil: Rhabarber enthält gesundheitsschädliche Oxalsäure - und zwar in den Blättern sowie in den Stängeln. Die Konzentration in den Blättern ist aber um ein Vielfaches höher. Übermäßiger Verzehr kann zu Erbrechen und Kreislaufstörungen führen. Außerdem ist Oxalsäure kalziumzehrend: Nieren- und gallenkranke Menschen müssen daher aufpassen, ein Nierenversagen könnte die Folge sein.

Gut zu wissen: Darf man Reis noch mal erhitzen?
Darf man Reis noch mal erhitzen?

Vorsicht vor Kartoffeln und Holunder!

Auch bei Kartoffeln ist Vorsicht geboten: Sind sie Sonnenlicht ausgesetzt, findet eine chemische Reaktion statt. Die Oberfläche wird grün und Keime treiben aus. Zur gleichen Zeit wird Solanin, eine schwach giftige chemische Verbindung, produziert. Die ist vor allem in Kartoffeln und Tomaten enthalten. Eine Vergiftung kam früher sehr häufig vor, auch Todesfälle wurden beschrieben. Vergiftungserscheinungen sind Benommenheit, später Übelkeit, Erbrechen und Herzrhythmusstörungen - in schlimmen Fällen bis zum Tod. In modernem Zuchtgemüse ist Solanin praktisch verschwunden. Trotzdem gilt: Beträgt die Länge der Keime mehr als etwa einen Zentimeter verändert sich der Solaningehalt. Es ist daher ratsam, die Kartoffel nicht mehr zu essen. Weist die Kartoffel starke grüne Stellen auf, sollte man das Gemüse ebenso nicht mehr verzehren, rät die Verbraucherzentrale

Ähnlich wie beim Rhabarber sollte man sich auch vor den Blättern des schwarzen Holunders in Acht nehmen: In den Blättern, der Rinde, in unreifen Beeren und in den Samen reifer Beeren sind cyanogene Glycoside enthalten. Zudem auch Lektine, die Verdauungsstörungen verursachen können. Der Verzehr unreifer Beeren kann zu Erbrechen, Krämpfen bis hin zu starkem Durchfall führen. Durch Erhitzen der Beeren kann man die toxische Wirkung stark verringern.

Wer diese Warnhinweise aber verinnerlicht, kann ohne Bedenken Kartoffeln, Rhabarber und Holunder genießen. Vorausgesetzt die Lebensmittel wurden richtig gelagert und zubereitet. 

stern Logo
stern Logo
Das beste Rezept für Gnocchi in Salbeibutter

PRODUKTE & TIPPS