Zurück zu den Wurzeln? Wie gut das klingt, wie gut das ist. Nur allzu weit zurück, das muss nicht sein. Nehmen wir Möhren: Die Wurzeln der Wurzel, wie die Möhre in Norddeutschland heißt, sind in Afghanistan.
Möhrensuppe mit Koriandersauce
Für vier Personen 800 g Möhren putzen, schälen und klein schneiden. 1 Zwiebel schälen und in grobe Stücke schneiden. 1 EL Olivenöl in einem Topf erhitzen, die Möhren und Zwiebeln darin ca. 3 Minuten anbraten. 1/8 l Apfelsaft und 1,5 l Wasser dazugießen und ca. 30 Minuten köcheln lassen.
Den Saft einer Orange sowie 1 EL Olivenöl dazugeben, die Suppe mit einem Zauberstab pürieren und mit Salz und Pfeffer abschmecken. 1 kleine rote Chilischote längs halbieren, die Kerne entfernen. Chili, 1 Bund Koriandergrün und 1 TL schwarze Sesamsaat zusammen fein hacken. 2 EL Olivenöl dazugeben und unterrühren. Die Sauce zu der Mohrrübensuppe servieren.
Dort gibt es die Ur-Möhre noch heute. Käme uns aber, auf dem Weg über die wöchentliche Bio-Kiste, so eine Hindukusch-Rübe auf den Tisch, wir griffen gleich zum Telefon: "Was haben Sie uns da eingepackt?", würden wir fragen und dabei mit spitzen Fingern ein langes, dünn-struppiges, bleichlich gelbes, holziges Gewächs in die Höhe halten. Bio-Ladenbesitzerin: "Eine Ur-Möhre. Mehr Bio geht nicht." Wir: "To bio or not to bio, that's not the question - Ur-Dinger kauen Sie bitte selber, wir wollen Holland-Möhren!"
Das sagen wir mit Vergnügen, denn es ist schön, auch mal was Gutes über Holland zu sagen. Von dort kamen zwar die Wassertomate und bestrahlte Gurken. Davor aber haben sich die Poldermenschen, seit Jahrhunderten große Gärtner auf gutem Grund, durch Prachtzüchtungen hervorgetan. Holland machte die Möhre zu dem, was und wie sie heute ist - dick, gerade und orange. Vor allen Dingen aber knackig und mit dieser natürlichen Süße, die Kindern so gut schmeckt.
Besonders gut: Die in Brühe al dente gegarten Möhren zum Schluss ein, zwei Minuten in Butter und karamellisiertem Zucker braten.