Tödliche Zucchini Vorsicht - machen Sie nicht diese Fehler beim Gemüseanbau

Beim Anbau von Gemüse kann vieles falsch gemacht werden. Aber es gibt ein paar Grundregeln, an die man sich halten sollte. Wir geben fünf Tipps, auf was Sie bei der Zucht von Zucchini und Co. achten müssen.

Ein 79-Jähriger Mann stirbt, nachdem er einen Auflauf aus einer selbst angebauten Zucchini verspeiste. Die Verdachtsdiagnose: Der Bitterstoff Cucurbitacine vergiftete den Mann, der mit einer Magen-Darm-Infektion ins Klinikum gebracht worden war. Bevor er starb, berichtete er von einem bitter schmeckenden Zucchini-Auflauf.

Die tödlichen Bitterstoffe in der Zucchini könnten eine Folge von Hitze und Trockenheit des Sommers gewesen sein, bislang ist die Ursache jedoch unklar. Dennoch gibt es bestimmte Grundregeln, auf die man achten sollte, wenn man Gemüse anbaut.

"Alles fängt beim Saatgut an", sagt Hartmut Clemen, Landesverband-Fachberater der Gartenfreunde Bremen e.V. Die Gartenfreunde Bremen sind ein Verband aus Naturgärtnern, die Kleingärten bewirtschaften. Hartmut Clemen gibt folgende Tipps:

1. Achten Sie darauf, woher Ihr Saatgut stammt

"Der Verbraucher denkt meist kostengünstig", so Clemen. "Man sollte immer Wert darauf legen, dass das Saatgut eine gewisse Keimfähigkeit besitzt, das ist am Verbraucherdatum zu erkennen. Natürlich sind Bitterstoffe aus Zucchini, Gurken und Kürbis mittlerweile herausgezüchtet, da sie gesundheitsschädlich sind. Dennoch könnte es sein, dass jenes Saatgut trotzdem noch im Umlauf ist. Deshalb sollte man darauf achten, woher das Saatgut stammt. Bitte nicht aus dubiosen Quellen beziehen. Und sehen Sie davon ab, Saatgut von Monsanto zu kaufen, sondern greifen Sie auf Saatgut aus nachhaltigen Quellen zurück." 

2. Überzeugen Sie sich von lokalen Saatgut-Anbietern

"Wie beispielsweise VEN (Verein zur Erhaltung der Nutzpflanzenvielfalt e.V.) oder Dreschflegel, die Bio und lokales Saatgut anbieten. Dort erhalten Sie die entsprechende Qualität." Im Internet gibt es weitere Anbieter, die regionales Saatgut verkaufen.

3. Achten Sie auf entsprechende Fruchtfolgen

Bauen Sie nicht jedes Jahr an der gleichen Stelle das gleiche Gemüse an. Damit der Boden nicht zu einseitig belastet wird und ihm deshalb Nährstoffe fehlen, ist es wichtig Gemüse in Folge anzubauen. Das bedeutet, wer beispielsweise Kartoffeln geerntet hat, kann danach an der gleichen Stelle Grünkohl anbauen (zumindest in Norddeutschland).

4. Setzen Sie keine Pflanzenschutzmittel ein

"Im Kleingartenwesen sollten keine Pflanzenschutzmittel mehr zum Einsatz kommen", so Clemen. "Wir beziehen uns auf die Wechselwirkung der Natur." Blattläuse seien ein guter Indikator, dass etwas im Garten nicht stimmt. Um dagegen anzugehen, sollte man für eine gewisse Biodiversität, also eine Pflanzenvielfalt, sorgen. Wer spritzt oder Pflanzenschutzmittel verwendet, muss bedenken, dass er diese auch mit der Nahrung aufnimmt. Also: Finger weg!

5. Bauen Sie Ihr Gemüse nicht neben viel befahrenen Straßen an

Wer in der Nähe einer stark befahrenen Straße gärtnert, sollte Vorsichtsmaßnahmen treffen. Das Gemüse könnte eine hohe Menge Blei aufweisen. Dieses zu verspeisen, könnte gesundheitsgefährdend sein und zu Nieren- oder Leberschäden führen.

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