Im Burger-Restaurant "Caliburger" im US-amerikanischen Pasadena brät "Flippy" von 11 Uhr morgens bis 19 Uhr abends. Pausenlos. Ohne sich zu beschweren. Unmenschlich? Auf jeden Fall, aber "Flippy" ist ein Roboter und kann gar nicht jammern. "Flippy" ist ein mit einer Cloud verbundener mechanischer Arm mit 3D-Thermoscannern. Er wendet Burger, brät sie, überwacht alle Aufgaben und räumt sogar hinterher noch auf.
Vor einem Jahrzehnt klang die Arbeit, die "Flippy" heute im Burger-Restaurant verrichtet, wie pure Science Fiction. Heute ist sie Realität. Auch in China gibt es immer wieder Versuche, Roboter als Kellner einzusetzen. Dieses Youtube-Video zeigt beispielsweise einen androiden Roboter, der in der nordchinesischen Stadt Shijiazhuang als Kellner fungiert. Der Roboter namens "Keke" serviert den Gästen ihr bestelltes Essen, dazu müssen diese nur ihre Tischnummer auf den Rücken des Roboters eintippen. Ohne Probleme wird "Keke" dann den betreffenden Tisch finden.
Wenn der Kaffee vom Roboter gemacht wird
In Südkorea macht die Café-Kette "Beat" von sich reden. Der Barista ist hier aus Stahl, ein Roboterarm mit dem Namen "Lucy". Die Bestellungen werden elektronisch per App entgegengenommen und die künstliche Intelligenz "KI" optimiert den Kundenservice. Zuerst gab es nur eine Filiale am Flughafen von Seoul-Incheon. Mittlerweile gibt es schon 60 Filialen. "Lucy" ist dabei sehr präzise, Fehler unterlaufen ihr nicht. Mithilfe von Kameras und Bewegungssensoren, Hebeelementen und 5G wird direkt mit der Kaffeemaschine kommuniziert. Das einzige was "Lucy" (noch) nicht kann, ist den bestellten Kaffee direkt am Tisch zu servieren. Das ist noch optimierbar.
Ist das also die Zukunft der Gastronomie? Auf der ganzen Welt dürfen sich elektronische Helfer wie "Lucy" oder "Flippy" gerade ausprobieren. Ihr großer Vorteil: Sie sind schnell, präzise und beklagen sich nicht. Zwei große Nachteile haben sie aber alle gemein: zum einen die Kosten, zum anderen die mangelnde Persönlichkeit. Für "Flippy" beispielsweise muss man zwischen 15.000 und 50.000 US-Dollar hinlegen. Der Preis wird durch die Komplexität des Jobs bestimmt, den der Roboter ausführen muss.
Zum anderen kann man von den Robotern erstmal kein Lächeln oder ein nettes Wort erwarten. Zwar kann sich "Lucy" Bestellungen merken und dem Gast sein Lieblingsgetränk zubereiten, ein Gespräch übers Wetter oder die Familie beispielsweise ist eher nicht drin.
Noch steckt die Technologie in Kinderschuhen, aber das könnte sich bald ändern. Und es könnte auch eine Chance sein, weil immer mehr Personal in der Gastronomie fehlt. Vor zehn Jahren klang all das noch wie Zukunftsmusik. Es wird sich zeigen, was die nächsten zehn Jahre bringen.
Quellen: "Guardian", "Zeit","Youtube"