Beziehungsforscherin "Die erste Liebe wird häufig idealisiert, sodass spätere Beziehungen nicht leicht mithalten können"

Teenager-Paar liegt im Gras
Die erste Liebe ist meist von vielen schönen Gefühlen geprägt. Doch sie kann auch Nachteile mit sich bringen (Symbolbild)
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Das erste Kribbeln im Bauch, der erste Kuss – die Erinnerungen an die erste Liebe bleiben. Paartherapeutin Janina Bühler erklärt, wie sie uns prägt und warum der erste Herzschmerz so wehtut. 

Frau Bühler, Sie forschen unter anderem über die erste Liebe. Ab wann spricht man wissenschaftlich von der ersten Liebe? Ist das schon der kurze Urlaubsflirt oder eher die erste Beziehung? 
Im Grund entscheidet es die Person, die die Frage beantwortet. Klassischerweise würde man die erste Beziehung als erste große Liebe bezeichnen. Unabhängig davon, ob die Beziehung wenige Wochen oder mehrere Jahre gedauert hat. Es kann aber auch der Urlaubsflirt, das erste Verliebtsein oder sogar eine einseitige Liebe sein. Vielleicht schwärmt man im Jugendalter für eine Person, die die Gefühle nicht erwidert. Dann bleibt es eine Liebe, die im Kopf stattfindet. Wenn man es auf den Punkt bringen will, ist die erste Liebe das, was im Menschen etwas in Bewegung bringt, was zuvor nicht in Bewegung gebracht wurde. Und dass man heftige Gefühle für eine andere Person hat.