Der Vater der vier nach einer aufwendigen 40-tägigen Suche am 9. Juni im kolumbianischen Regenwald geborgenen Kinder glaubt, sie hätten keine zwei Tage länger im Dschungel überlebt – vor allem sein fünfjähriger Sohn Tien nicht. "Sie waren nur noch Haut und Knochen", sagt Manuel Ranoque, der selbst die gesamte Zeit mitsuchte, in einem exklusiven, ausführlichen Interview mit dem stern in Kolumbiens Hauptstadt Bogotá.
Der Vater ist sich sicher: Ein halluzinogener Trank wies den Rettern den Weg durch den Regenwald
Der stern dokumentiert das Drama um die märchenhafte Rettung der Kinder, die den Absturz eines Kleinflugzeugs am 1. Mai nahezu unbeschadet überstanden hatten, diese Woche in einer umfassenden Rekonstruktion. Drei Erwachsene an Bord der havarierten Maschine, darunter die Mutter der Kinder, waren beim Absturz ums Leben gekommen. Im Rahmen der Recherchen in Kolumbien konnte ein Team des stern mit allen zentralen Figuren der Rettungsaktion sprechen.

Der Vater berichtet im stern auch vom Trauma, das seine Kinder erlitten haben. Der kleine Tien frage noch immer, wann seine Mutter wieder lebendig werde, wenn er ihn im Militärkrankenhaus von Bogotá besuche, wo die Kinder aktuell versorgt werden. "Sie schläft", antworte er dann, um das Wort "tot" zu vermeiden, "eines Tages werden wir sie wiedersehen." Zur Ablenkung lese er seinem Sohn Märchen vor.
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Ausschlaggebend für die Rettung seiner Kinder ist nach Ansicht des Vaters der Einsatz eines Schamanen gewesen. Nach der Einnahme eines halluzinogenen Tranks habe der den Rettern den Weg zu den Kindern gewiesen. "Es war die Ultima Ratio, als nichts mehr übrigblieb", so der Vater im Interview mit dem stern.