
Max Arens
Ich habe während der Hochwasserkatastrophe im Ahrtal den Café-Besitzer Günther Porz kennengelernt, der auf dem Foto vor den völlig zerstörten Räumlichkeiten sitzt. Auch mit den jungen Pächtern des Cafés haben wir gesprochen, sie hatten es gerade erst im Jahr zuvor gepachtet. Es war ein Konglomerat an ambivalenten Gefühlen, die da hochkamen. Bei vielen Menschen im Ort war Verzweiflung zu spüren, große Erschöpfung, Wut auf Politik und Medien, auch auf uns. Wir wurden auch angefeindet, gefragt, warum wir nicht mit anpacken. Dafür habe ich volles Verständnis. Aber ich war auch überwältigt von der Ausdauer und dem Zusammenhalt der Menschen, Leute, die sich kaum gekannt haben, haben bei anderen mit angepackt und sie haben die Hoffnung bewahrt. Diese Reise fand zum Ende meines Stipendiums statt. Für mich war das Foto-Stipendium beim stern ein Traumjob. Ich habe viel gelernt, bin im positiven Sinne gut durch die Gegend gescheucht worden und es war ein Privileg, dass meine Bilder, Teil des gesellschaftlichen Diskurses wurden.
© Max Arens